Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., A 3031,o
Ritterbusch, Paul
Wissenschaft im Kampf um Reich und Lebensraum
Stuttgart [u.a.], 1942
Seite: 5
(PDF, 5 MB)
Bibliographische Information
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Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ritterbusch1942/0007
Der Krieg ist und war immer die geschichtliche Bewährungsprobe
der Völker*). Er prüft sie, wie man zu sagen pflegt, auf Herz und
Nieren. Über ihre seelische, ihre geistige und willensmäßige Verfassung
und über ihre politische und soziale Lebensordnung ist er
ein unbestechlicher Richter. Die Güte und die Stärke, die geistige
und die sittliche Kraft, aber auch die Schwächen und die Fehler,
die Irrtümer und das Versagen der Volksordnung läßt er in aller
Klarheit hervortreten. Alles, was nicht echt ist und was seiner Aufgabe
in der Gestaltung der Lebenstotalität des Volkes nicht gerecht
wird, wird einem kompromißlosen Urteil unterzogen. Insofern
schafft der Krieg eine wirkliche Wert- und Rangordnung der vielfältigen
Lebensäußerungen innerhalb des Volkskörpers. Als entscheidende
Bewährungsprobe der Völker sollte er daher immer
Ausgang und Grundnorm für ihre Bewertung und ihren Rang sein
und bleiben. Alles sollte aus der kompromißlosen Situation des
Krieges seinen Wert und Rang erhalten.

Dies gilt auch für die Wissenschaft und den wissenschaftlichen
Menschen. Auch ihr Wert für das Volksganze und ihr Rang innerhalb
desselben werden erst durch den Krieg in kompromißloser
Weise bestimmt. Auch für sie und über sie ist der Krieg der allein
gerechte Richter. Gegenüber allem Gerede und Theoretisieren über
ihren Wert und Unwert und über ihre Bedeutung für das Volk ist
er vor allem der in höchster und letzter Instanz zuständige Kritiker.
Es ist daher in einem höchsten Grade sinnvoll, ja geradezu notwendig
, über die Wissenschaft und über den wissenschaftlichen
Menschen aus der radikalen und kompromißlosen Situation des
Krieges zu sprechen.

Zunächst sei von dieser Einstellung her ein kurzer Rückblick auf
die jüngste Vergangenheit gestattet.

In den letzten Jahren sind die deutsche Wissenschaft und die
deutsche wissenschaftliche Hochschule oft genug von Berufenen und

*) Vortrag, gehalten zur Eröffnung der Ausstellung „Deutsche Wissenschaft
im Kampf um Reich und Lebensraum" in der Technischen Hodi-
schule Berlin am 7. Dezember 1941.

Ritterbuscb. 2


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