Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TF 2014/23
Plastisch-anatomischer Atlas zum Studium des Modells und der Antike: 24 Tafeln in Holzschnitt nebst 10 Erklärungstafeln und Text
Stuttgart, 1870
Seite: 45
(PDF, 17 MB)
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Anatomische Literatur

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Tafel

A. S k e 1 e t

XVII.

der Hau d.

Phalanges digitorum.

*1) Mittelhandknochen d. Daumens Os metacarpi pollicis.

*2) Mittelhandknochen der übrigen

Fingerglieder......Ossa metacarpi.

*3) Grundphalangen der Finger

*4) Mittelphalangen ....

*5) Endphalangen.....

*6) Aufgetriebene Kante an der
Basis des zweiten Mittelhandknochens
.

*7) Kleines vieleckiges Bein . .

8) Kahnbein.......Os scaphoideum.

9) Mondbein.......Os lunatum.

Os multangulum minus.

*10) Grosses vieleckiges Bein . . Os multangulum majus.

Griffelfortsatz der Speiche . . Processus styloideus radii.

*12) Speiche........ Radius.

13) Grundphalange des Daumens.

14) Endphalange des Daumens.

15) Basis der Phalangen.

16) Erbsenbein....... Os pisiforme.

*17) Köpfchen der Elle .... Capitulum ulnae.

*18) Kopfbein....... Os capitatum.

19) Hackenbein....... Os hamatum,

20) Dreieckiges Bein..... Os triquetrum.

Anmerkungen.

*1) Da der Mittelhandknochen des Daumens im Verhältnisse zu den übrigen
Mittelhandknochen beweglicher ist, so wurde er von neueren Autoren
als drittes Glied desselben beschrieben, jedoch der allgemeinen
Anschauung zufolge ist er auch hier nur zweigliederig, es fehlt ihm
also die Mittelphalange. Daumen und Grosszehe besitzen auf der
Beugungsseite noch zwei kleine scheibenförmige Knöchelchen, die
Sesambeinchen (Ossa sesamoidea), sie sind in den Zeichnungen
weggelassen. Die Rückenfläche des Mittelhandknochen des Daumens
ist gegen die Rückenfläche der andern Mittelhandknochen etwas
seitlich gestellt.

* 2) Sie werden vom Daumen angefangen gezählt, und sind der unbeweglichste
Theil der Hand. Der vierte ist der schwächste.

*3)*4)*5)Die Glieder der Finger oder Phalangen verlangen bei ihrer Modulation
einige Aufmerksamkeit. Sind die Finger gestreckt, so werden
die Hervorragungen (siehe Tafel XVII, 15. hintere Knöchelreihe),
von den Enden der hinteren Fingerglieder (Grundphalangen) gebildet.
Werden sie dort gebogen, so treten die kugeligen Rollflächen der
Mittelhandknochen hervor, und diese bilden dann hauptsächlich
die Knöchel. Je nach dem Fettreichthum des Individuums werden
auf denselben mehr oder weniger die Sehnen der Extensoren der
Finger, welche sich dabei passiv verhalten, durch die Spannung der
Haut hindurch markirt erscheinen. Bei der Beugung der vordem
Fingerglieder sind solche Hervorragungen nicht vorhanden, es sind
hier mehr hervortretende Flächen, welche theilweise von der vorderen
Gelenkfläche des hinteren Fingergliedes (Grundphalange) und von
der Auftreibung des vorderen Fingergliedes (Mittelphalange) gebildet
werden. Ebenso verhält es sich bei den vordersten Fmeergliedem,

DO 7

den Endphalangen oder auch Nagelgliedern.

*6) Kennzeichnet den Uebergang der Hand zum Handgelenk, und dient
dem langen Strecker der Hand auf der Speichenseite (Extensor carpi
radialis longus) zur Anheftung.

* 7) Acht solche kleine Knochen bilden die Handwurzel {Corpus). Sie

besteht aus zwei Reihen, einer ersten oder oberen (bei herabhängendem
Arme) und einer zweiten oder unteren. Die der ersten Reihe
von der Radialseite angefangen, sind folgende:

Kahnbein . . . Os scaphoideum, naviculare,

Mondbein . . . Os lunatum,

dreieckiges Bein . Os triquetrum,

Erbsenbein . . . Os pisiforme.
Die ersten drei bilden das Gelenk zwischen Vorderarm und Hand.
Folgende sind die der zweiten Reihe:

Grosses vieleckiges Bein Os multangulum majus,

Kleines vieleckiges Bein Os multangulum minus,

Kopfbein .....Os capitatum,

Hackenbein.....Os hamatum,

* 10) Die Handwurzelknochen sind für den Künstler nicht so unbedeutend
als man glaubt (siehe die Hand an den Tafeln des Athleten).
Sie verhüten bei den Bewegungen der Hand eine "Winkelknickung,
wrelche ohne sie nicht vermieden werden könnte. Mit künstlerischem
Gefühl und Verständniss lässt sich am Handgelenk mit denselben schon
in der Contur ungemein viel erreichen.

*11) Denkt man sich bei herabhängendem Arme eine waagrechte Linie
von dem untersten Punkte des Griffelfortsatzes der Speiche zur Ulnarseite
gezogen, so findet man das Köpfchen der Elle höher oben liegen.

:::12) Dreht sich die Speiche um ihre Achse, so muss die ganze Hand diese
Bewegung mitmachen , folglich dreht sie sich also immer bei jeder
Handbewegung mit. Die verschiedenen Drehungen im Hand- und
Ellenbogengelenk müssen dem Künstler ganz klar sein, wenn er die
complicirten Formen und Flächen des Vorderarmes verstehen lernen
will.

*17) Eine senkrechte Linie durch das Köpfchen der Elle gezogen, gibt
die Achse, um welche sich die Speiche mit der Hand zu drehen hat.

*18) Ist der grösste Knochen der Handwurzel.

Roth, anatom. Atlas. Text.


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