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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/rottweil187X/0016
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zu wecken und zu steigern. Dieser edle Zweck mochte auch
dem löblichen Gemeinderathe meiner theuren Vaterstadt Kottweil
vorgeschwebt sein, als er mir mit aller Bereitwilligkeit das
städtische Archiv zur unbeschränkten Durchsichtung und Veröffentlichung
überliess.

Die Stadt Rottweil hat eine Vergangenheit hinter sich, auf
welche sie wenigstens mit ebenso viel Selbstbewusstsein zurückblicken
darf als Augsburg, Ulm, Esslingen, Reutlingen, Constanz,
Heilbronn und alle anderen schwäbischen Städte; das zeigen
auf den ersten Blick auch dem, der mit ihrer Specialgeschichte
nicht bekannt ist, die 3 kühn in die Lüfte ragenden Thürme,
die um die Stadt sich hinziehenden tiefen Gräben, Mauerwerke,
die vielen, verschiedenen und ehrwürdigen Monumente kirchlicher
und profaner Architektonik, der annoch unversehrt erhaltene
kaiserliche Hofgerichtssessel, dessen Jurisdiktion sich sechs
Jahrhunderte über Schwaben, Franken, Oberrhein, zum Theil
auch über die in Schwaben gelegenen östreicbischen Lande, und
selbst bis in die Cantone der Eidgenossenschaft Appenzell, Schwyz,
Lucern, Bern und bis Freiburg im Uechtlande erstreckte, namentlich
aber das in einem Netzgewölbe oberhalb der Sacristei der
Heiligkreuzkirche aufbewahrte Stadtarchiv. Beim ersten Einblick
entdeckten sich leider bedauernswerthe Lücken. Die Urkunden
für die ersten Decennien des 13. Jahrhunderts, in die
wir den Keim der politischen Bedeutung der Stadt zu verlegen
haben, fehlen uns durchaus. Den Abgang derselben dürfen wir
uns keineswegs aus etwaiger Abneigung gegen Schreibseligkeit
erklären. Gerade aus dem 13. Jahrhundert besitzen wir ja schon
Gruppen von Urkunden aus Privat-, wie fürstlichen Händen.
Verheerende Feuersbrünste, wie sie öfters in grösstentheils von
Holz gebauten Städten vorkamen, mehrmalige Belagerungen und
Einnahmen mochten wol die ältesten Urkunden stossweise vernichtet
haben. Aber auch unverzeihliche Nachlässigkeit erfuhr
das Stadtarchiv. Wenigstens erhellt dies u. A. aus dem Rathsprotokoll
vom 18. April 1780, wornach der Magistrat Rottweil
„über die künftige Besorgung des bis dahin so sehr vernach-


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