Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TX 2014/508-1
Rüdinger, Nikolaus
Die Anatomie des peripherischen Nervensystems des menschlichen Körpers für Studirende und Ärzte ([1]): Die Anatomie der menschlichen Gehirn-Nerven: für Studirende und Ärzte
München, 1868
Seite: 7
(PDF, 24 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Anatomische Literatur

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ruedinger1868-1/0019
7

Zweites Paar.
Die Sehnerven.

Nervi optici.

(Taf. I, II a, IV und XIII.)

Auch an dem Sehnerven unterscheidet man zweckmässig zwei Abteilungen
. Sein hinterer, platter Ursprungsstamm, welcher die Grosshirnschenkel
seitlich umgreift und vor dem Infundibulum mit dem der andern
Seite sich vereinigt, wird Sehstreifen, tractus opticus, genannt. Den rundlichen
Nervenstamm, welcher aus der Kreuzungsstelle der beiden tractus
optici hervorgeht und seinen Verlauf durch das foramen opticum nach der
Augenhöhle nimmt, bezeichnet man als vnervus opticusu im engeren Sinne.

Dass die nervi optici ihre Ursprünge vom Seh - und Vierhügelpaare
haben, ist eine alte Annahme, welche erst von Sömmering, Gall und
Burdach durch sorgfältige Untersuchung specieller begründet wurde.1) —■
Nach den neuesten Untersuchungen von J. Wagner entspringt der tractus
opticus mit zwei Wurzeln, wovon die vordere dem Sehhügel und die hintere
der vorderen Vierhügel-Region angehört. In dem Sehhügel befindet sich
eine Gruppe von Ganglienzellen (Opticuskern), von deren Fortsätzen die
Primitivfasern der vorderen Wurzeln hervorgehen. Auch von dem corpus
geniculatum externum entstehen Fasern, die sich dem tractus opticus zugesellen.
Die hinteren Wurzeln treten aus dem vorderen Vierhügelpaare und von
den Zellen des corpus geniculatum internum hervor, und, nachdem sich der
tractus opticus aus diesen Fasergruppen entwickelt hat, zieht er bogenförmig

1) Auch Gudden hat den Ursprung der nervi optici aus dem vorderen und hinteren
Vierhügelpaare auf experimentellem Wege nachgewiesen. Die Wahrnehmungen dieses
scharfsinnigen Beobachters Averden demnächst an die Oeffentlichkeit treten.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ruedinger1868-1/0019