Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TX 2014/508-1
Rüdinger, Nikolaus
Die Anatomie des peripherischen Nervensystems des menschlichen Körpers für Studirende und Ärzte ([1]): Die Anatomie der menschlichen Gehirn-Nerven: für Studirende und Ärzte
München, 1868
Seite: 9
(PDF, 24 MB)
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Sehnerven.

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und nervi ciliares, nach dem Bulbus, um dessen sclerotica, etwas nach Innen
von dem hinteren Pol, zu durchbrechen. Die von der dura mater abstammende
, stark entwickelte Scheide umgibt den opticus lose und an dem
Augapfel geht dieselbe direkt in die sclerotica über. Sie wird perforirt von
der arteria centralis retinae, welche im Innern des opticus zur Netzhaut des
Auges gelangt.

Die Annahme der älteren Anatomen, dass der nervus opticus innerhalb
der Augenhöhle sich mit anderen Nerven verbinde, wurde durch die Untersuchungen
von Beck auf das Bestimmteste widerlegt. AVenn andere Nerven
mit dem opticus eine Verbindung eingehen, so mögen das die vasomotorischen
Fasern des Sympathicus sein, welche auf den arteriellen Grefässwan düngen
in das Innere des Nerven gelangen; denn dass nervi nervorum vorkommen,
sowie vasa vasorum, habe ich in der That an den Extremitätennerven häufig
beobachtet, und es kann als höchst wahrscheinlich angenommen werden,
dass dieselben den Wandungen der zu den Nervenstämmen gelangenden
Gefässe angehören und mit diesen sich verbreiten. Tiedemann bleibt
möglicherweise mit seiner Angabe im Recht, dass sympathische (vasomotorische
) Nerven mit der arteria centralis retinae zur Netzhaut gelangen.

An der Eintrittsstelle in das Auge erscheint der nervus opticus etwas
eingeschnürt und nach seinem Durchtritte durch die sclerotica und chorioidea
erzeugt derselbe einen etwas konisch in den Bulbus hineinragenden Vorsprung
, papilla nervi optici, von dem aus die Entfaltung der Retina beginnt.

Es kann hier nicht unsere Aufgabe sein, die Histologie der peripherischen
Endigung des nervus opticus in der Retina einer eingehenden Betrachtung zu
unterziehen; doch können wir nicht unterlassen, in Kürze die Hauptresultate
der Forschungen von Heinrich Müller und Max Schultze, jene schätzbaren
Errungenschaften der Neuzeit, in Betrachtung zu ziehen.

Ich will die Beschreibung nach dem von Max Schultze kürzlich
gelieferten Schema über die Anordnung der Elementartheile der Retina,
welche auf Taf. IV Fig. II und III abgebildet ist, wiedergeben.

Es sind:

1) die nervösen Elementartheile in Fig. II,

2) die Bindesubstanz der Retina auf einem Durchschnitte in Fig. III
schematisch dargestellt.

Von der papilla nervi optici an strahlen die feinen varicösen Primitivfasern
, welche aus den dunkelrandigen des nervus opticus direkt hervorgehen
, zunächst in der Richtung der Meridiane des Bulbus gleichmässig und
lamellenartig aus. Den gelben Fleck scheinen die Nervenfasern zu umkreisen
. Die Innenfläche dieser Faserausbreitung wird gedeckt von der


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