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Sehnerven.
memhrana limitans interna, welche mit der liyoloidea des Glaskörpers in
innigem Zusammenhange steht.
1) Yon dieser Nervenfaser schichte wenden sich allseitig zarte,
blasse Fasern in mehr radiärer Richtung nach aussen und gehen in die
starken Fortsätze
2) der grossen Ganglienzellen über. Diese zweite Lage der Retina
besteht aus multipolaren Ganglienzellen, welche die schon erwähnten grossen
Fortsätze an ihren inneren Seiten zur Verbindung mit den Retinafasern und
aussen mehrere schwächere Fortsätze besitzen. Aus den letzteren geht
3) die molekuläre Schichte hervor. Sie wird so genannt, weil dieselbe
, in Yerbindung mit dem spongiösen Bindegewebe, Aehnlichkeit mit der
molekulären Schichte der grauen Hirnsubstanz hat. Die nervösen Elemente
stellen in dieser Schichte ein Gewirr feinster Nervenfasern dar, welche vorwiegend
eine radiale Richtung haben. Max Schultze hält es für möglich,
dass auch blasse varicöse Retinafasern, ohne Yermittlung durch Ganglienzellen
, direkt in die feinen Fasern der molekulären Schichten sich fortsetzen.
Die feinen Fäserchen stehen in Zusammenhang
4) mit der innneren Körner schichte. Diese wird aus radialen
Fasern mit kernhaltigen Anschwellungen gebildet, von denen, nach Schultze's
Angabe, noch nicht feststeht, ob sie beim Menschen „zur Yermehrung der
Fasern" beitragen.
5) Die Z w i s c h e n k ö r n e r s c hi c h t e macht eine dünne Lage aus und
besteht aus einem unentwirrbaren Netze feinster Nervenfasern. Sie hat auf
dem Durchschnitt ein molekuläres Aussehen.
6) Die äussere Körner schichte besteht aus Fasern, welche mit der
vorhergehenden Schichte in Zusammenhang stehen, und mit Körnern und
kernhaltigen Anschwellungen durchsetzt sind. Diejenigen Körner, welche
mit den Zapfen der nächsten Schichte in Yerbindung stehen, sind gross und
länglich, während die Körner der Stäbchenfasern kleiner erscheinen und
als bipolare Ganglienzellen aufgefasst werden.
7) Stäbchen- und Zapfenschichte. Diese äusserste Lage der
Retina grenzt an die Chorioidea.
Die Stäbchen sind längliche, gleichmässig cylindrische Gebilde, welche
in zwei chemisch und optisch von einander verschiedene Abtheilungen zerfallen
. Die Aussenglieder sind von dunkelrandiger homogener Beschaffenheit
, während die Innenglieder blass, fein contourirt und körnig erscheinen.
Das Innenglied setzt sich zugespitzt in die Zapfenfasern fort.
Die Zapfen sind kürzer und dicker und an ihnen sind gleichfalls zwei
Abtheilungen zu unterscheiden. Das Aussenglied hat die chemischen und
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