Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TX 2014/508-1
Rüdinger, Nikolaus
Die Anatomie des peripherischen Nervensystems des menschlichen Körpers für Studirende und Ärzte ([1]): Die Anatomie der menschlichen Gehirn-Nerven: für Studirende und Ärzte
München, 1868
Seite: 49
(PDF, 24 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Anatomische Literatur

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ruedinger1868-1/0061
Die Zungenschlundkopfnerven.

49

hat E. Bischoff ein grösseres, mit freiem Auge sichtbares Ganglion beobachtet
, wie denn auch der ganze plexus tympanicus an vielen Stellen von
kleinen mikroskopischen Ganglien durchsetzt ist. Eine Controverse besteht
gegenwärtig noch über die Anastomose zwischen dem petrosus superficialis
minor und dem major. Während Beck und Bischoff die Verbindung
negiren, hat kürzlich W. Krause sich bemüht, dieselbe wieder in ihre Rechte
einzusetzen.1) Die Nerven, welche vom plexus tympanicus in die tuba Eustachii
gelangen, behalten eine geflechtartige Anordnung bei und in den Nervennetzen
der Schleimdrüsen habe ich zahlreiche Gangliengruppen wahrgenommen.
Unmittelbar unter der Schädelbasis geht der Glossopharyngeus eine Anastomose
mit dem Yagus ein, in welcher diesem letzteren Fasern von jenem
zugeführt werden. — Yor Abgabe der Schlundkopfäste schickt der Zungen-
schlundkopfnerv einen Zweig schräg nach aussen und abwärts (Taf. VI
Fig. I, 20)," welcher gemeinschaftlich mit einem Aestchen des Facialis in
den hinteren Bauch des musculus digastricus maxülae inferioris eintritt.

3) Rami pliaryngei.

An der seitlichen "Wand der oberen Abtheilung des Schlundkopfes gelangen
einige Zweige, in Verbindung mit Aesten aus dem Vagus und Sym-
pathicus, zu dem musculus constrictor pharyngis superior und medkbs. Auch
die Schleimhaut soll von diesen Aestchen sensible Zweige erhalten. Nach
Abgabe derselben zieht der Stamm an der äusseren Seite des musculus stylo-
pharyngeus, dem er den ramus stylopharyngeus2) ertheilt, nach abwärts,
durchbohrt das untere Ende des Muskels, und gibt einen ramus tonsillaris
zur Mandel, um sich dann gegen die Zunge hin fortzusetzen.

4) Ramus lingualis nervi glo s sopharyngei.

Der Zungenast ist von intensiv weisser Farbe, und er erscheint als die
nur ein wenig dünner gewordene Fortsetzung des Stammes. Durch Abgabe
der schwachen rami pharyngei hat er nur wenig an Stärke abgenommen.
An der Zungenwurzel angekommen, nimmt er seine Lage unmittelbar unter
der Schleimhaut und ertheilt dem gefalteten Ueberzug der vorderen Kehldeckelfläche
mehrere Zweige. Nach der gangbaren Angabe über seine Ausbreitung
in der Zunge gelangt er nicht über die pupillae circumvallatae

1) Die von E. Bischoff angefertigten Präparate über diese Anastomose, welche ich
fast alle gesehen habe, sprechen entschieden gegen die Existenz derselben.

2) Ich habe die Wahrnehmung gemacht, dass Zweige aus dem Facialis in den Stamm
des Glossopbaryngeus übergehen, und es ist mir nicht unwahrscheinlich, dass der ramus
stylopliaryngeus in vielen Fällen nachweisbar aus dem Facialis abstammt.

Kliding'er, Gehirn-Nerven. A


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ruedinger1868-1/0061