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Die ZuTigensohlundkopfnerven.
hinaus. Ich habe die Verästelung des ramus lingualis weit über die Grenzen
p der genannten Drüsen verfolgt. Vorerst kann ich mittheilen, dass er in
den hinteren zwei Drittheilen der Zungenschleimhaut seine
Verbreitung findet, und ich glaube, dass er noch weiter nach yorn gegen
die Zungenspitze geht, weil ich bei meinen bisherigen Untersuchungen noch
nicht die letzten feinsten Endzweige vor mir hatte.
An den Endzweigen des Glossopharyngeus in der Zungenschleimhaut sitzen
die von Remak entdeckten kleinen Gangliengruppen, welche möglicherweise
bei der Geschmacksempfindung eine wichtige Rolle spielen.
Nach den bisherigen Anschauungen werden die Zungenpapillen von den
Aestchen des Lingualis versorgt. Zufolge dem vorhin über den Verbreitungsbezirk
des Glossopharyngeus Mitgetheilten dürfte jedoch die Vermuthung
begründet sein, dass die Zungenpapillen auch Aeste von dem neunten Gehirn-
nervenpaare erhalten. Die Endzweige sämmtlicher Zungennerven haben
unter der Schleimhaut eine netzförmige Anordnung. Aus den einzelnen
Netzen treten die feinen Aestchen für die Zungenpapillen hervor und gehen
nach Krause in den papülae fungiformes in die Endkolben (S. Taf. VIII
Fig. II) über.
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