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Die herumschweifenden oder Lungeumagennerven.
a) Ramus externus laryngei superioris. Derselbe stellt ein dünnes
Aestchen dar, welches an der Seite des constrictor 'pliaryngis inferior, diesem
Fäden mittheilend, herabsteigt, auch mitunter zwischen den Fasern des genannten
Muskels hindurchgeht, um in dem Musculus cricothijreoideus seine
Verbreitung zu finden. Ich habe sehr oft wahrgenommen, dass er feine
Fäden zur Schilddrüse entsendet.
b) Ramus internus nervi laryngei superioris. Dieser stärkere Ast bildet
die Fortsetzung des Stammes. In Begleitung der gleichnamigen Gefässe
gelangt er zwischen Schildknorpel und grossem Zungenbeinhorn in das Innere
des Kehlkopfes, in welchem er die Schleimhaut faltenartig emporhebt (plica
nervi laryngei nach Hyrtl). Gleich beim Eintritt in den Kehlkopf theilt
er sich dichotomisch in zahlreiche Zweige, deren Mehrzahl für die Schleimhaut
bestimmt ist. An dem oberhalb der Stimmritze zum Kehldeckel verlaufenden
Zweige hat Remack kleine Ganglien beobachtet, die sowohl an
grösseren Stämmchen als auch an ihren feineren Ramificationen sich vorfinden
. Der nach unten ziehende Endzweig des laryngeus superior geht
ständig eine Anastomose mit dem laryngeus inferior ein. Yon den Binnenmuskeln
des Kehlkopfes werden nur der muscidus arytaenoideus transversus
und ary-epiglotticus von ihm versorgt.
3) Rami cardiaci nervi vagi.
Die verhältnissmässig feinen Herzäste des vagus gehen von verschiedenen
Stellen seines Halstheiles aus. Nach ihrer Abgangsstelle werden sie als
nervi cardiaci superiores, medii und inferiores bezeichnet.
a) Die oberen Herznerven gehen so ziemlich in gleicher Höhe mit dem
unteren Schildknorpelrande aus dem Vagus-Stamme hervor, vereinigen sich
bald hierauf mit den rami cardiaci vom Sympathicus und gelangen an der
Seite und der vorderen Fläche der carotis communis nach den grossen Ge-
fässstämmen in der Brusthöhle.
b) Rami cardiaci medii. Dieselben entspringen aus dem Yagus-Stamme
etwas tiefer abwärts als die ersteren, laufen an der carotis nach unten und
vereinigen sich mit den rami cardiaci superiores und den etwas tiefer vom
vagus entstehenden
c) rami cardiaci inferiores, welche, im Vereine mit Zweigen aus dem
Sympathicus, an den grossen Gefässstämmen in der Brusthöhle zum Herzen
gelangen. Die unteren Herzäste sind stärker als die oberen; sie ziehen
theils hinter, theils vor der arteria subclavia in die Brusthöhle. An den
Kranzgefässen des Herzens bilden die Vagus- und Sympathicuszweige ansehnliche
Geflechte, welche sich, den Arterien folgend, in der Muskelsubstanz
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