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Elftes Paar.
Die Bei nerven.
Nervi accessorü WüMsii, ')
(Taf. I, Ii. Taf. II Fig. I, 11, Taf. V, 29 und Taf. XI, 28, Taf. X, 22. 23. 250
Der elfte Gehirnnerv hat zu verschiedenen Zeiten besonders lebhaftes
Interesse der Anatomen auf sich gelenkt. Man hat denselben seinem Ursprünge
nach zu den rein motorischen Nerven gestellt, jedoch auch die
Vereinigung mit der sensiblen hinteren Wurzel des ersten Rückenmarksnerven
nicht übersehen können. Man hat sich sogar überzeugt, dass Bündel
der hinteren Wurzel des nervus spinalis primus in den Accessorius übergehen
. Dass der Accessorius grösstentheils motorische Fasern führt, steht
unbestritten fest.
Er nimmt seinen Ursprung aus der snbstantia reticularis des Rückenmarkes
und sein Austritt aus dem Seitenstrang reicht bis zum fünften bis
sechsten nervus cervicalis herab. Unter Accessoriuskern beschreibt man eine
Ganglienzellengruppe, welche in geringer Entfernung von dem Centralcanale
gelagert ist. Die einzelnen Faseru treten, in neun bis zwölf Bündel vereinigt,
zwischen den vorderen und hinteren Wurzeln der fünf bis sechs oberen
Rückenmarksnerven hervor, wo dann dieser Nerv häufig mit der sensiblen
radix posterior des ramus cervicalis primus verschmilzt; von da nimmt er
seinen Verlauf gegen die innere Abtheilung des foramen jugulare. 2) — Seine
Fasern sind nicht immer leicht von denen des Vagus zu trennen, und im
foramen jugulare scheint er sogar manchmal mit dem Jugularknoten des
Vagus in Verbindung zu stehen.
1) Nervus respiratorius extenius supcrlor nach Ch. Bell.
2) Die Verbindung des Accessorius mit der sensiblen hinteren Wurzel erklärt den Befund
eines Ganglions in den Bahnen des Beinerven.
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