Freiburger historische Bestände - digital

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VORWORT.

Ich folge gerne dem Wunsche des Herrn Dr. Riidinger, Prosektor
an der hiesigen königl. anatomischen Anstalt, dem nachfolgenden Unternehmen
der photographischen Darstellung der Nerven des menschlichen
Körpers einige Worte vorauszuschicken.

Die Idee zu diesem Werke entstand aus dem, wie ich glaube, wirklich
bestehenden Mangel einer naturgetreuen, originalen, bildlichen Darstellung
des Nervensystems für den Gebrauch der Studirenden und wissenschaftlichen
Aerzte. Sie wurde namentlich zu einer Zeit gefasst und
bereits theilweise ausgeführt, als Arnold's vortreffliche Tabulae nervorum
capitis vergriffen waren, und damit auch dieser wichtige Theil der Ner-
ven-Darstellungen nur noch in grösstentheils schlechten Copieen zugänglich
war. Aber auch nachdem die Arnold'schen Tafeln in neuer Auflage
erschienen waren, hielt ich die Fortsetzung des Unternehmens nicht für
überflüssig und werthlos.

Dass die Naturtreue dieser photographischen Darstellungen der Nerven
durch Nichts Anderes erreicht werden kann, liegt in der Natur der
Sache. Keine Künstlerhand, und sei sie auch eine noch so gewandte,
unterrichtete und ausdauernde, kann das eigenthümlich Bestimmte und
doch dabei einer strengen Regelmässigkeit sich entziehende wechselseitige
Verhältniss der mannigfachen Theile eines anatomischen Präparates mit
der Naturwahrheit so wiedergeben, als dieses durch ein photographisches
Bild geschieht.

Die Versuche, welche bis jetzt mit der Photographie zur Wiedergabe
anatomischer Objekte gemacht wurden, sind sparsam und noch wenig
gelungen. Es bedurfte dazu zweierlei: eines ausgezeichneten Photographen
und eines sehr genauen und sorgfältigen Anatomen. — Ersteren besitzen
wir hier in dem Herrn Albert und es wird meiner Hinweisung nicht
bedürfen, um darzuthun, dass die Aufgabe desselben in den nachfolgenden
Darstellungen in einer Weise gelöset ist, die trotz der reissenden Fortschritte
in der Kunst der Photographie kaum eine Vervollkommnung denken
lässt. Man wird die Mängel perspektivischer Wahrheit und der richtigen
Beleuchtung, welche photographische Darstellungen so leicht haben, hier
nicht finden.

Allein alle Kunst des Photographen, ich kann es wohl sagen, würde
hier gescheitert sein, wenn nicht der Anatom durch ungewöhnliche Klarheit
und Schärfe seiner Arbeit ein Präparat geliefert hätte, welches eben
nur allein photographisch wiedergegeben werden konnte. Die gewöhnliche
und selbst gute Art der Präparation genügte dazu nicht. Die dabei unvermeidliche
Dehnung der Theile, die ihre Lagerung verändert und unbe-

PREFACE.

Je m'empresse d'acceder au desir de Mr. le Dr. Rüdinger, pro-

secteur d'anatomie ä Munich de faire preceder de quelques mots son Atlas
de figures Photographie es des nerfs du corps humain.

Ce qui a donne la premiere idee de cette entreprise, c'est le manque
qui, je crois, existe reellement d'une representation vraie et originale du
Systeme nerveux ä l'usage des etudiants et des medecins. Le plan en fut
concu et en partie execute ä l'epoque oü l'excellent ouvrage d'Arnold
„Tabuice nervorum capitis" etait epuise et oü il n'en existait plus que de
mauvaises copies. Mais meme apres la nouvelle edition qui a paru des
Tables d'Arnold, je n'ai pas juge superflue et inutile la continuation de
1'entreprise.

H est evident que rien n'approche de la nature comme une Agare
photographique. La main de Fartiste le plus habile, le plus instruit et le
plus patient ne rendra jamais avec une teile verite cette precision parti-
culiere ä une preparation anatomique dont pourtant les parties si diverses
et leurs rapports mutuels ne sauraient etre amenes ä une stricte regularite.

Les essais, faits jusqu'ici pour reproduire des objets anatomiques par
la Photographie, sont rares et encore tres-imparfaits. Pour reussir, il
fallait deux hommes: un habile photographe et un anatomiste exact et
soigneux. Or, nous possedons ici Tun et l'autre, et le premier, dans ses
figures photographiques, a rempli sa täche d'une maniere qui, malgre les
progres rapides de l'art photographique, permet ä peine d'imaginer une
plus grande perfection. On n'y rencontrera point de ces defauts de perspective
et cle lumiere que presentent si souvent les images photographiques
.

Mais j'ose le dire, tout l'art du photographe aurait echoue, si 1'anatomiste
, par la clarte et la precision peu communes de son travail, n'avait
livre une preparation teile qu'aucune autre ne pourrait etre bien rendue par
la Photographie. Une preparation ordinaire et meme bonne ne suffisait pas ä
cet effet. L'extension qui s'opere inevitablement dans les diverses parties
de la preparation et qui en change la position respective et la laisse