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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1956/0017
Abb. 8 Alaniannische Zierscheibe: 7. Jh., ergänzt, Bronze, Vi natürlicher Größe, von einer Gürteltasche.

Staufen, „hinterm Schloßberg"

Während echte -ingen-Orte und die bei uns wohl etwas jüngeren -heim-
Siedlungen sich durch ihre vollständig erfaßten Reihengräberfelder als früh
gegründet auszuweisen pflegen, dürften zum Beispiel -hofen-, -hausen-,
-weiler- und -stetten-Orte nach den Funden in der eigentlichen Ausbauzeit
beginnen. Man denkt hier zum Teil an gelenkte Rodungen mit Hilfe von
Hörigen, da die Zahl der Freien sich durch die Maßnahmen adeliger Grundbesitzer
ständig verringert. Es läßt sich jedoch schwer entscheiden, inwieweit
keine oder geringe Beigaben, gerade nach 650, nun auf Christianisierung oder
soziale Unterschiede (Unfreie) hindeuten. Wahrscheinlich kennen die weitläufigen
Frühsiedlungen Einzelbenennungen, die bei Schwerpunktbildung
aufgesogen werden. Diese leben manchmal noch in Flurnamen weiter. Um-
benennungen durch die Franken, durch einzelne Grundherren, ja durch
Schreiber sind bekannt. Heute möchte man darin mehr einen sprachlichen
Angleichungsvorgang erkennen. Ältere Reihengräberfelder bei jüngeren
Ortsnamen lassen entweder den Abgang einer Altsiedlung in der Nähe oder
die Umbenennung des Ortes vermuten.

Bei der alamannischen Landnahme bleiben Reste der gallisch-römischen
Bevölkerung zu einem schwer erfaßbaren Teil erhalten. Soweit diese Unterschicht
(Substrat) nicht vorübergehend in unwirtlichen Waldgebieten Unterschlupf
findet, vielleicht auch dort siedelt, oder sich durch Gewerbe und Handel
am Leben erhält, gerät sie wohl in die Leibeigenschaft und gehört bestenfalls
der Zinsbauernschaft (coloni) an. Ob Walchenorte in unserem weiteren Gebiet
mehr darauf oder eher zum Beispiel auf fränkische Einwanderungsmaßnahmen
mit Romanen zurückzuführen sind, bedarf jedoch eines Klärungsversuches
in jedem einzelnen Fall. Ungeklärt bleibt auch, ob Namen wie
Tunsei, Kerns, Neumagen, Möhlin und Belchen auf keltische oder noch ältere
Wurzeln zurückgehen.

Mit dem Einsetzen der urkundlichen Überlieferung, vor allem der Klöster
Lorsch, Sankt Galleu und Sankt Trudpert, geht die heimatliche Vorzeit zu
Ende. Es be ginnen andere Quellen des frühen Mittelalters für die Heimatgeschichte
zu fließen.

2 Breisgau-Derein Sd)au-ins-£anD

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