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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
75.1957
Seite: 60
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1957/0060
Magistrat die geringen Dienste, welche ich armen Kranken bisweilen
leistete auf die schönste und für midi schmeichelhafteste Art; aber Wohl-
selber beurkundete dadurch zugleich, mie theuer, mie unschätzbar ihm
das Leben der ärmsten und geringsten seiner Bürger ist, wie seinem
mahnenden Blicke nichts entgeht, was dem einzelnen, armen Leidenden
frommt.

Dieses mir so werthe Bürger-Recht, unter so liberalen und humanen
Mitbürgern, die jeder, der sie näher kennt, achten und lieben muß, in
dem lieblichen Freyburg, in meiner neuen Vaterstadt, die icli zweimal
dem lockenden gewinnreiclxen Aufenthalt größerer Städte vorzog, macht
es mir zur heiligsten Pflicht, audi auf das leise Aechzen in der niederen
Hütte der Armuth zu hören, zu lindern das Wehe meiner Mitbürger, wo
ich es vermag. Nur so glaube ich Einem Hodxwohllöbl. Magistrat für
die erwiesene Ehre Seiner und meiner würdig zu danken; nur so zu
erreichten, daß ich den Werth meinen Mitbürgern nun näher anzugehören
zu sdiätzen wisse. Ein Wohllöbl. Magistrat erwartet keinen anderen
Dank von dem, der es sidi zur Ehre rechnet zu seijn

Eines Magistrates

treu ergebenster Mitbürger und Diener
Dr. J. Alexander Eclcer

Großherzogl. Hofrath u. ord. öffentl. Professor der Arzneikunde

auf der Älbertinischen Hohen Sdiule
mehrerer Akademien u. gelehrten Gesellschaften Mitglied."

Hierzu das Yotum des Gemeinderats vom 25. Mai 1810:

„Diese Antwort ist ein redender Beweis des Wohlgefallens, weldies
Herr Hofrath Ecker an dem ihm erteilten Bürgerredxte hat, und mag als
den Magistrat ehrendes Actenstück aufbewahrt werden."

Am 5. August 1829 machte ein Schlaganfall während einer Fakultätssitzung
seinem Leben ein Ende.

Die nächste Ehrung galt wiederum einem Mediziner.

Professor Dr. Karl Heinrich Baumgartner,

geboren am 21. Oktober 1798 in Pforzheim, studierte in Tübingen und Heidelberg
. Im Jahre 1824 wurde ihm der Lehrstuhl der Pathologie und der Medizinischen
Klinik in Freiburg übertragen, den er bis 1862 innehatte. Freiburg
verdankt ihm die Wiedergründnng der Poliklinik; seine Anregung war es
auch, die zum Bau eines neuen Klinikums führten. Als in Paris die Cholera
ausgebrochen war, reiste er eigens dorthin, um die verheerende Krankheit an
Ort und Stelle zu studieren, damit er bei einem eventuellen Übergreifen der
Seuche nach Deutschland desto wirksamere LIilfe leisten könnte.

Unter seinen zahlreichen Veröffentlichungen sei besonders an sein einmaliges
Prachtwerk über „Kranken-Physiognomik" erinnert. Die Stadt nahm
diesen verdienten Gelehrten am 19. Juni 1834 mit folgender Urkunde in silberner
Kapsel in die Reihe ihrer Ehrenbürger auf:

„Wir Bürgermeister und Gemeinderäte der Großherzoglich Baclisdien
Hauptstadt Freiburg im Breisgau ertheilen kraft dieser Urkunde unter
Zustimmung des Bürgeraussdiusses in Übereinstimmung mit § 42 des
Gesetzes über die Rechte der Gemeindebürger und die Erwerbung des

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