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Die Universität in der Baugeschichte der
Stadt Freiburg von der Französischen Revolution
bis zum ersten Weltkrieg
Von Gustav Hirsch
Als im Jahre 1773 der Jesuitenorden aufgehoben wurde, fielen die Philosophische
und die Theologische Fakultät, die ihm seit 1620 übertragen waren,
wieder an die Universität zurück. Die Hochschulreform, die in den folgenden
Jahren von Maria Theresia und Joseph IL durchgeführt wurde, und die Förderung
, welche diese Herrscher der neu aufblühenden Hochschule zuteil werden
ließen, waren aber nur von kurzer Dauer. Durch die Maßnahmen gegen
die Kirche während der Französischen Revolution wurden 1792 die beiden
Propsteien St. Ulrich und Ölenberg im Oberelsaß, deren Gefälle einen wesentlichen
Teil der wirtschaftlichen Grundlage der Universität abgaben, aufgehoben
, obwohl ihre Nutznießung durch die Bemühungen von Maria Theresia
bei Ludwig XV. „auf ewig" der Universität zugesichert war.
Diesem Rückschlag folgte eine nicht mehr abreißende Kette von Schwierigkeiten
, hervorgerufen durch die Kriege und politischen Umstellungen im
napoleonischen Zeitalter und den folgenden Jahrzehnten. So vergingen nach
dem Weggang der Jesuiten 100 Jahre, bis, nach der Reichsgründung 1871, die
Universität den großen Aufschwung nahm und die Blüte erreichte, die wir
miterlebt haben und noch miterleben.
Nach der Aufhebung des Jesuitenordens fiel die umfangreiche Gebäudeanlage
der „neuen Universität" mit der Kirche, die in der ersten Hälfte des
achtzehnten Jahrhunderts erstellt war, an den Staat. Schon vor 1620, dem
Jahre, in dem die Jesuiten ihren Einzug in Freiburg hielten, lagen an dieser
Stelle die Pfauen- und Adler-Burse der Universität. 1774 erfolgte die Versteigerung
der Gebäudeanlage durch den Staat. Obwohl die Stadt hierbei den
Zuschlag erhielt, verzichtete sie dann doch zugunsten der Universität, und der
österreichische Staat erließ dieser 1777 die Kaufsumme.
Die erwähnte Aufhebung der beiden Propsteien im Elsaß hatte für die
Universität einen jährlichen Verlust von 15 000 Gulden zur Folge, die einen
erheblichen Teil ihrer Einnahmen ausmachten. Es folgten harte Jahre für die
Universität, deren Angehörige manches Opfer und manchen Verzicht auf sich
nehmen mußten, um die Universität überhaupt zu erhalten.
Durch den Frieden von Preßburg kam 1806 der Breisgau an Baden. Die
Universität verfügte damals über drei Gebäude: die sogenannte alte Universität
am Franziskanerplatz, jetzt umgebaut zum neuen Rathaus, die neue
Universität mit Universitätskirche in der Bertoldstraße, das ehemalige Kollegium
der Jesuiten, jetzt die alte Universität, als drittes den Bibliotheksbau
in der Bertoldstraße, das Gymnasium der Jesuiten. Er wurde am 27. November
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