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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1958/0010
die aus der Baar oder von Villingen her nach St. Peter ging, forderte als Endpunkt
geradezu die Stelle, an der Freiburg angelegt wurde. Dabei lag Freiburg
zu Ausgang des 11. Jahrhunderts und zu Beginn des 12. Jahrhunderts keineswegs
mitten im Zähringer Machtbereich, sondern an einer sehr exponierten
Stelle, gerade am Rande des Basler Wildbannes, hinter dem als Stützpunkt
der Basler Bischöfe die Feste Breisach aufragte.

Der Weg von St. Peter nach Freiburg führte durch den Zartener Talkessel;
dort waren starke Rechte des Abtes von St. Gallen seit dem 8. Jahrhundert,
die auch im 11. und 12. Jahrhundert keinesfalls vergessen waren. Aber die
möglichen Schwierigkeiten, die hier durch ein Eingreifen des Abtes Ulrich
von St. Gallen, des erklärten Gegners der Zähringer, bereits am Ende des
11. Jahrhunderts hätten entstehen können, wurden zunächst dadurch aufgehalten
, daß die Vögte im Zartener Gebiet, die Grafen von Hohenberg, auch
auf Seiten der Reform standen, wie sie mit politischer Richtung in Schaffhausen
vertreten wurde. Unter den Zeugen einer im Juni 1096 zu Schaffhausen ausgestellten
Urkunde begegnen uns auch Adelbertus comes de Wisenseggi, Bruno
frater eius50; damit ist Graf Adalbert von Hohenberg gemeint, der hier nach
seiner zum Schutz des Zartener Gebietes erbauten Burg Wieseneck genannt
ist, und ferner sein Bruder Bruno, der damals Straßburger Domherr war und
später zum Dompropst und zum Kanzler Heinrichs V. aufstieg.

Die Konstellation zur Gründung von Freiburg war für den Zähringer
Herzog so am Ende des 11. Jahrhunderts immerhin noch vergleichsweise günstig
. Gegenüber dem Besitztum des politischen Hauptgegners, des Basler
Bischofs, war Freiburg sehr geschickt angelegt; den Eingang in das Kirch -
zartener weite Tal kontrollierte es ausgezeichnet; gegenüber dem südlich von
Freiburg im Breisgau gelegenen Basler und St. Galler Besitz konnte es die
Macht der Zähringer betonen; die kleineren Herren, wie die Nimburger oder
jene von Eichstetten-Üsenberg, wiesen damals eine nicht unerfreuliche Haltung
für die Zähringer auf. Auch die Abtei Waldkirch und ihre Vögte werden
sich nicht gegen die Zähringer gestellt haben, wenn sie auch keine große Rolle
zwischen den mächtigen politischen Faktoren im Breisgau spielen konnten.
Ebenso bedeutete die Einsiedler-Grundherrschaft in Ebnet und im Eschbachtal51
kein Flindernis für die zähringische Politik.

Mit der Verbindung von der Baar und Villingen über St. Peter nach Freiburg
schufen sich die Zähringer einen neuen Weg über den Schwarzwald, der
nahe an den Gegenden vorüberzog, die für ihre Politik im Breisgau und am
Oberrhein besondere Bedeutung am Ende des 11. Jahrhunderts besaßen oder
voraussichtlich bald eine solche erhalten sollten. Darüber aber vernachlässigte
Herzog Berthold II. die ältere Verbindung von Villingen über das Kinzigtal
zur Ortenau keineswegs. Die Vogtei der auf der Hochfläche des Schwarz1
waldes im Jahre 1084 gegründeten Abtei St. Georgen52 war zwar anfangs nicht

Grund anführen, weshalb es in das frühe Mittelalter als Pfarrkirche zurückzudatieren sei. Diese erstmals
1266 erwähnte Kirche dürfte am ehesten als Gotteshaus für die vor der Stadtbefestigung siedelnden Bewohner
entstanden sein. Da sie auf dem Grund und Boden des Basier Wildbannes bereits lag, ist ihre
Abhängigkeit von der Pfarrei zu Umkirch nur den Gegebenheiten der sonstigen Rechtslage entsprechend.

50 Baumann, Allerheiligen, S. 51 n. 27.

51 Krieger I 451 f. Dieser Besitz der Abtei Einsiedeln ist nicht spät entstanden, sondern geht sicherlich bereits
in das 10. Jahrh. zurück; er wird wohl schon 972 unter der Bezeichnung Zarda miteinbegriffen sein;
DO II 53 n. 24.

52 Vgl. H. Büttner. St. Georgen und die Zähringer in: Zeitschr. Gesch. Oberrhein NF 55 (1939) 1—25, bes.
S. 12 ff.

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