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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1958/0013
Schwarzwaldes unter beherrschenden Zähringereinfluß geraten. Es ist sicherlich
kein reiner Zufall, daß 1122 auch die Burg zu Badenweiler zum ersten
Male erwähnt wird und daß ein danach benanntes Ministerialengeschlecht 1130
auftaucht08. Die bisher beherrschende Stellung der Basler Bischöfe im südlichen
Breisgau war stark getroffen und bis zum Schliengener Berg und zum
Sperriegel der Herren von Rütteln zurückgeworfen. Daß sich die Bischöfe von
Basel zunächst mit der Entscheidung von 1125, die im folgenden Jahre auch der
neue Herrscher, Lothar III., gebilligt hatte, nicht zufrieden gaben, versteht sich
von selbst. Aber obschon Lothar III. im Sommer 1131 die Basler Silberbergrechte
im Schwarzwald bestätigte04, so änderte sich doch nichts mehr an der
Übertragung der Vogtei von St. Blasien au die Zähringer. Aber erst im Jahre
1141 willigte Bischof Ortlieb von Basel in einen endgültigen Verzicht auf
St. Blasien gegen eine Abfindung mit St. Blasianischen Besitzungen ein03. Dabei
erst zeigt sich, wie weit in den Basler Interessenbereich südlich des Rheines
die Abtei St. Blasien bereits eingedrungen war; Sierenz im Sundgau, Laufen
im Birstal und Villnachern am Bötzberg gingen an das Bistum über.

Es mutet wie eine Illustration zu dem Vorgehen der Zähringer zu Beginn
der 20er Jahre des 12. Jahrhunderts an, wenn Waldkirch sich im Januar 1123
seine Rechtsstellung durch Heinrich V. bestätigen ließ, so wie sie Otto III. im
Jahre 994 geschaffen hatte00. Die Bestimmungen über die freie Wahl und die
Absetzbarkeit des Vogtes genügten auch im 12. Jahrhundert noch durchaus den
damaligen Ansprüchen, die durch das Hirsauer Reformprogramm geprägt
waren. Die gleichen Rechtsgrundsätze, die bei St. Blasien dazu gedient hatten,
den Zähringern die Llochvogtei des Klosters zu verschaffen, fanden 1123 bei
Waldkirch Verwendung, um die Selbständigkeit der Abtei zu sichern, als
gerade die Zähringer die völlige Herrschaft im Schwarzwaldgebiet zwischen
Hochrhein und Kinzig erstrebten. Tatsächlich gelang es Waldkirch, sich einer
Zähringerherrschaft zu entziehen; aus dem Bereich der Abtei Waldkirch stieg
das Geschlecht auf, das sich zunächst einfach advocatus de Waltchirchen nannte.
Zwischen 1112/13 und 1136 errichteten die Vögte die Burg Schwarzenberg,
nach der sie sich fortan bezeichneten07. Die abwehrende Kraft der Immunität,
wie sie Waldkirch seit Otto III. von 994 an besaß, erwies sich als stark genug,
um mit Unterstützung LIeinrichs V. auch im 12. Jahrhundert einen eigenen
Rechtsraum im Elztal zu erhalten. Die Kraft des Klosters als Lehensherr
reichte dann aber nicht mehr aus, um auch die Herren von Schwarzenberg sich
untergeordnet zu halten.

Die Spannung zwischen Bischof Ortlieb von Basel und Herzog Konrad von
Zähringen wurde durch die Aussöhnung über St. Blasien nicht aus der Welt
geschafft; auch die burgundische Aufgabe, die Lothar III. dem Zähringer im
Jahre 1127 gestellt hatte und die auch unter dem staufischen König Konrad III.
noch weiterdauerte, war ganz dazu angetan, daß beide sich mit Mißtrauen
beobachteten. Nachdem der Basler Bischof den Rückschlag im südlichen Schwarzwald
hatte hinnehmen müssen, wollte er wenigstens die alte Stellung im Breisgau
schützen. Zwischen 1139 und 1146 errichtete Bischof Ortlieb in Breisach
eine planmäßig angelegte Siedlung, die heutige Münsterstadt auf dem Felsen

63 Krieger I 105 ff.

64 DL III 63 n. 59.

65 St. 5425; Trouillat, Mon. de Bäle I 282 n. 182.
06 St. 5187 wiederholt DO III n. 157.

67 Krieger II, 2 S. 942 ff., 1317 ff.

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