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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1958/0014
über dem Rhein08. In ihrer regelmäßigen Anlage mit dem System der Parallelstraßen
paßte sich diese Gründung dem Gelände an, konnte aber auch an das
Vorbild von Basel selbst anknüpfen, so wie sich dort, ebenfalls aus den Erfordernissen
des Birsigtales, die Kaufmanns- und Gewerbesiedlung nach der
Ummauerung von 1080 gestaltet hatte. Daß Breisach auch als Gegenstück zu
Freiburg ausgerichtet war, verstand sich bei den gegenseitigen Beziehungen
zwischen Bischof und Herzog von selbst.

Wie ein gewaltiger Sturm brauste im Jahre 1146 der Angriff des jungen
Erben im Schwabenherzogtum, des späteren Kaisers Friedrich Barbarossa,
über das Zähringerland hinweg00. Herzog Konrad, der sich aus dem großen
innerdeutschen Problem, der Weifenfrage, seit 1139 herausgehalten und an
den Aktionen Konrads III. gegen Heinrich d. L. nicht teilgenommen hatte,
wurde durch den Angriff von 1146 in seiner Zurückhaltung gegenüber den
Staufern nur bestärkt. Die Verbindung zu Heinrich d. L. wurde dagegen durch
die Heirat der dementia v. Zähringen mit dem Weifen sehr eng geknüpft.
Diese Ehe fand 1147 oder 1148 statt und brachte den Übergang von Badenweiler
an Heinrich d. L.70. Diese Burg Avar für den Sachsenherzog kein ganz isolierter
Besitz; denn die Vogtei über das Bodenseekloster Reichenau gehörte dem
Weifen; dazu aber rechnete wohl auch die Propstei der Reichenau in Zurzach,
dem alten Flußübergang am Hochrhein, der nach dem Alb- und Klettgau hinführte
. So konnte die Heirat zwischen dem Weifen und der Zähringerin nur
die politische Stellung der Zähringer am Hochrhein verstärken helfen, insbesondere
da die Lenzburger Grafen ihre eigene Position in diesem Gebiet
dort seit den Jahren 1125/30 ebenfalls auszubauen begonnen hatten. Nach
dem Aussterben der Herren v. Weißenburg hatten die Grafen v. Lenzburg die
Vogtei über Rheinau durchzusetzen und militärisch zu sichern gewußt71. Um
1130 war ihnen auch die Grafschaft im Albgau zugefallen72. Gerade in der
Berührungszone zwischen der Allerheiligenabtei zu Schaffhausen und dem
Kloster St. Blasien hatten die Lenzburger ihren Einfluß in das Wutachgebiet
vorzuschieben verstanden. Im Raum von Zurzach — Tiengen — Schwerzen-
Küssaburg trafen sich um die Mitte des 12. Jahrhunderts Einflüsse der Zähringer
als Vögte von St. Blasien, der Weifen und der Lenzburger in einer bunten
Verschränkung der Kräfte.

Mit der Heirat, die im Jahre 1156 zwischen Friedrich Barbarossa und Beatrix
vollzogen wurde, nahm die burgundische Politik des Stauferkaisers im
eigenen Hausinteresse ihren Anfang. Dies hatte eine erhebliche Einschränkung
des politischen Betätigungsfeldes der Zähringer nach Burgund hin zur
Folge; nur das Gebiet zwischen Jura und Alpen verblieb ihnen als solches73.
Die Staufer begannen aber nach 1156 sich auch stärker als bisher für das ganze
Oberrheingebiet zu interessieren und zu versuchen, ihre eigenen Einflüsse im
Sundgau und am Oberrhein zu vermehren und zu verankern. Zunächst freilich
waren sie auf das Reichsbistum Basel angewiesen, das unter Ortlieb v. Fro-
burg sich bereits seit Konrad III. völlig an die Stauferkönige anlehnte; durch

68 Trouillat, Mon. de Bäk I 295 n. 194; Brackmann, Germ. Pont. II, 2 S. 225 n. 16; Zcitschr. Gesch. Ober-
"'rhein 105 (1957) 72—75.

69 Otto von Preising, Gesta Friderici I 27, ed. Waitz S. 44.

70 Heyck S. 316 ff.

71 Kartular des Klosters Rheinau in: Quellen z. Schweiz. Gesch. III (1885) S. 52 n. 56 und 37; S. 58 n. 44;
S. 60 n. 47.

72, G. Tumbült, Die Grafschaft des Albgaues in: Zeilschr. Gesch. Oberrhein NF 7 (1892) 152—181, bes. S. 161 ff.
73 Otto von Freising, Gesta Friderici II 48, ed. Waitz S. 155 f.

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