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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1958/0017
anlehnte. Wenige Jahre später, in Zähringer Urkunden der Jahre 1185 und
1187, treffen wir in Rötelen am Hochrhein, gerade gegenüber dem späteren
Kaiserstuhl, in Ludwig und Dietrich von Rötelen Zähringer Ministerialen
arr2'; sie waren jenes Dienstmannengeschlecht, das im Auftrag der Zähringer
die Herrschaft Hohentengen verwaltete83. Die schon lange vorhandenen Zähringer
grundherrlichen Rechte, die von Ministerialen wahrgenommen wurden,
und die Beziehungen, die seit der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts zu den
Herren von Schwerzen liefen84, wurden nach dem Jahre 1173 auch im Rahmen
der Zähringer Politik wirksam.

Zu den Zähringer Gefolgsleuten der letzten Jahrzehnte des 12. Jahrhunderts
gehörten aber auch die Herren von Krenkingen85; sie stärkten mit der
Verfügung über das unterste Wutachtal mit Lauchringen und Tiengen den
Zähringer Einfluß und stellten die Verbindung nach dem Besitz von St. Blasien,
im Waldamt dar. Wichtiger noch war es, daß in der Gefolgschaft der Zähringer
sich auch die Herren von Regensberg befanden8". Daraus geht nämlich
hervor, daß von Hohentengen—Rötelen an der Weg nach Zürich den letzten
Zähringern gesichert war. Wenn den Zähringern die großen Rheinübergänge
von Basel und Schaff hausen nicht ohne weiteres zur Verfügung standen, so
war es ihrem wachsamen Vorgehen doch gelungen, seit etwa 1173 eine Verbindung
herzustellen, die von dem Bereich von St. Blasien bis nach Zürich
durch Landschaften führte, die den Zähringern zu Gebote standen; freilich
hatten die Zähringer sich dabei mit einem weniger beachteten und verkehrs-
ungünstigeren Gebiet begnügen müssen.

Eine kurze Notiz der Annalen von St. Georgen zum Jahre 1175 besagt, daß
der Zähringer Herzog damals seine Hand auf den Fürstenberg legte87. Damit
war auch die weite Landschaft um Donaueschingen und Neidingen militärisch
gesichert und die Baar nach Osten hin geschützt. Die karge Nachricht zum
Jahre 1175 besagt nicht, ob auf der breiten Kuppe des Fürstenberges nur eine
Burg oder eine größere Anlage, eine zur städtischen Entwicklung bestimmte
Siedlung angelegt wurde. Betrachtet man die geographischen Voraussei
ühgen, so wird man ohne weiteres bei so erfahrenen Territorialpolitikern,
wie es die Zähringer waren, annehmen dürfen, daß sie die ganze Fläche des
Fürstenberges besetzten; dies bringt es aber mit sich, daß die Befestigungsanlagen
, den gesamten Höhenrücken umfassend, zugleich den Platz für eine
Siedlung miteinschlossen. Gemäß der Gewohnheit der Zähringer und in Analogie
zu den freilich viel wichtigeren Zähringer Siedlungen wie Freiburg im
Üchtland oder Burgdorf wird man deshalb auch bei Fürstenberg Burg und

82 Zürcher Urkb. I 215 n. 339; 219 n. 343.

«3 |>. Kläui, Die Grabungen in der Kirche Hohentengen am Hochrhein in: Treib. Diöz. Arch. 75 (1955)
281—291; clers., Gesch. d. Stadt Kaiserstuhl (1955) S. 6 [f.

84 Krieger 11 S. 960.

85 Vgl. Anm. 81 und 82; Krieger II S. 1779 ff. zu Tiengen bei AValdshut, das wohl den Ausgangspunkt zur
Erschließung des Gebietes von Krenkingen darstellte.

86 \ gl. Anm. 81 und 82.

87 A. Hofmeister, Die Annalen von St. Georgen auf dem Schwarzwald in: Zcilschr. Gesch. Oberrhein NF 33
(1918) 31—57, bes. S. 45: (zu 1175) . . . Dux occupavit Fürstenberc. K. S. Bader, Zur politischen und rechtlichen
Entwicklung der Baar in vorfiirstcnbcrg.ischer Zeit (Freiburg 1937) S. 25 f.; W. Noack, Die Stadt
Fürstenberg in: Schriften d. Ter. f. Gesch. d. Baar 24 (Donaueschingen 1956) S. 159—175, mit Plan S. 166,
möchte die Nachricht zu 1175 eher auf eine Rückeroberung durch Herzog Bcrihold IV. in der Zollcmfchdc
beziehen und setzt die Erbauung der Burg Fürstenberg in die zweite Hälfte des 11. Jahrb.. Der Wortlaut
der Annalen von St. Georgen legt eine Übersetzung nahe, die nicht an eine Eroberung denkt, sondern
1 'ran, daß der Zähringer die Hand auf den Berg legte; vgl. oben Anm. 76 den Wortlaut der Besetzung

der Riegelet Feste, der ebenfalls den Sprachgebrauch des W ortes occupare erkennen Iii fit.

2 Schau-ins-] und

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