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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1958/0018
planmäßige Siedlung als gleichzeitig entstanden annehmen dürfen, so daß die
Angaben der Urkunde Rudolfs von Habsburg durchaus nicht bezweifelt zu
werden brauchen88.

Mannigfache Verärgerungen und Abneigungen verursachte die zielbewußt
vorangetriebene Territorialpolitik Friedrichs I. und Heinrichs VI. unter den
Fürsten am Oberrhein während der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, ohne
daß diese offen zutage getreten wären. Nach der Aufgliederung der staufischen
Besitzungen und Vogteien unter die Söhne Barbarossas im Jahre 1189 brachte
es das Ungestüm und der Übermut des Erben im burgundischen Bereich, des
Pfalzgrafen Otto, recht bald dahin, daß der Unwille zur Gegnerschaft gegen
die Stauf er wurde; nach dem Tode Heinrichs VI. entlud sich noch im Jahre 1197
die Spannung in einer Fehde am Oberrhein, die für die staufische Herrschaft
eine ernste Gefahr brachte89.

Die örtlichen Mißhelligkeiten verbanden sich mit den Fragen der großen
Politik um die Nachfolge Heinrichs VI. Es ist hier nicht der Ort, auf die Rolle
Bertholds V. von Zähringen im großen Spiel der widerstreitenden Kräfte einzugehen
. Für seine territoriale Politik verstand der Zähringer Herzog die
Gunst der Stunde zu nutzen. Philipp von Schwaben, der Repräsentant der
staufischen Partei im Reich, hat an Herzog Berthold V. die Rechte an Breisach
und die Vogtei über die Abtei Allerheiligen zu Schaffhausen abgegeben90.
Damit waren Ziele der Zähringer Politik, um die Jahrzehnte gerungen war,
nun doch erreicht von dem letzten Zähringer Herzog. Ortenau, Breisgau und
Hochschwarzwald wie auch der Hochrhein und die Baar bildeten einen abgerundeten
Herrschaftsraum der Zähringer, der über Zürich auch die Verbindung
mit dem Schweizer Raum herstellte. Mochten darin auch noch kleinere
Herrschaften eingesprengt sein, wie Waldkirch, Schwarzenberg oder die
Plohenberger und Hornberger, sie waren eingekapselt und für die Zähringer
Herrschaft ungefährlich. Lediglich der Bereich, der zum Basler Bistum hintendierte
, war noch ein politisches Problem, wenn auch hier das Geschick von
Breisach deutlich zeigte, wem am Ende des 12. Jahrhunderts die Überlegenheit
zugefallen war.

Im Februar 1218 sank der letzte Zähringer Herzog ins Grab. Die Kräfte,
die vor kurzem noch hatten zurücktreten müssen, so vor allem die Staufer,
nunmehr vertreten durch Friedrich IL, machten sich wieder geltend. Die Erbfolgefragen
der Grafen von Urach und von Kiburg erleichterten es dem Staufer
Friedrich IL, den territorialen Besitz der Herzöge von Zähringen, den er
als Ganzes nicht gewinnen konnte, soweit aufzugliedern, daß er der staufischen
Territorialmacht nicht mehr gefährlich werden konnte91.

88 Noack, Fürstenberg S. 169.

89 Annales Marbacenses ad a. 1197, cd. Bloch S. 70 f.

90 Heyck S. 448, 499.

91 H. Büttner, Egino von Urach-Freiburg, der Erbe der Zähringer in: Veröffcntl. a. d. F. Fürstenb. Archiv 6
(1939).

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