Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1958/0029
Höfe gehabt, von denen heute noch drei in Bestand sind. Zum erstenmal kommt
die Kirche im Konstanzer Zehntverzeichnis von 1275 vor38. Von der Kirche zu
Zähringen erfahren wir im folgenden Jahrhundert, daß sie Filiale von Reute-
bach ist30. Nach späteren Nachrichten sollen auch Gundelfingen und Wildtal
zum Sprengel dieser Kirche gehört haben. Danach hätte der ganze Komplex
von Reichsgut um die Veste Zähringen auch kirchlich eine Einheit gebildet.
Merkwürdig bleibt die Abhängigkeit der großen Altsiedeldörfer Gundelfingen
und Zähringen von dem kleinen und abgelegenen Reutebach. Welches
Prinzip, das sich übrigens auch anderwärts findet, hier gewaltet hat, vermögen
wir noch nicht zu sagen.

In Gundelfingen kennen wir erst seit 1341 eine Kirche, die dann 1360/70
Filiale von St. Martin bei Waldkirch ist"10. So fällt der Komplex im 14. Jahrhundert
auch kirchlich auseinander. Dorf Zähringen hat bereits Ende des
12. Jahrhunderts eine Kirche41. Diese trennte sich erst mit der Reformation
von der Reutebacher Heilig-Kreuz-Kirche ab. Die letztere ging ein, und die
Bewohner wurden nach dem evangelischen Gundelfingen eingepfarrt.

Wenn wir nun die frühere politische und kirchliche Einheit des Gebietes
rund um die Zähringer Burg betrachten, so erhebt sich auch die Frage, was
das für den Gang der Besiedlung bedeutet haben mag. Die Ortschaften
Zähringen und Gundelfingen sind alte alemannische Siedlungen. Wildtal und
Reutebach sind sogenannte Ausbauorte. Bevor diese Ausbauorte, vielleicht im
10. und 11. Jahrhundert, entstanden sind, haben jedenfalls die beiden alten
Dörfer das Waldgebiet sehr extensiv als Allmende genutzt; ob zum Teil gemeinsam
, ob völlig getrennt, läßt sich nicht sagen.

Als dann die Siedlung in die Täler vorrückte, wurden die Hofmarken aus
dem bisherigen Nutzungsland so ausgeschnitten, daß jeder Hof eigenen Wald
bekam. Im Wildtal haben die Höfe im allgemeinen ihr Acker- und Wiesenland
in einem zusammenhängenden Stück, aber meist getrennt davon noch ein oder
zwei Stücke Wald. Eine Wildtaler Allmende ist nicht vorhanden, dagegen
noch eine Gundelfinger Allmende. Es sieht so aus, als wäre die alte Gundel-
finger Nutzung durch die Anlegung der Wildtaler Flöfe allmählich bis in das
hinterste Talstück abgedrängt worden. Das ist der sogenannte Herzogenwald,
der den Gundelfingern vielleicht ausdrücklich verbrieft worden ist, und den
sie du ich alle Jahrhunderte mit größter Zähigkeit festgehalten haben.

Nicht an die Höfe verteilt wurden die höher um Maulberg (Uhlberg) gelegenen
Wälder. Diese wurden alsbald für den aufkommenden Bergbau in
Anspruch genommen, und nach der Erbauung der Veste Zähringen wurden
sie von dieser aus zu einem Burgbezirk zusammengefaßt. Die nachzähringi-
schen Teilhaber an der Veste waren insbesondere auch Teilhaber an diesen
Wälde rn und Bännen. Stücke davon, auch vom Wald im Schoppach, kamen
durch Verkauf an Privatleute, die sonst keine Teilhaberschaft an der Burg
hatten. Dieser spätere Dominicalwald der Herrschaft Wildtal und auswärtiger
Besitzer stößt von oben her an den Bauernwald.

Ein ähnliches Bild zeigt sich in Reutebach. Auch hier sind die Höfe alle mit
Waldbesitz angelegt und haben zusammen keine Allmende. Es herrscht demnach
dasselbe Prinzip wie in Wildtal. das abweichend ist von dem Bild der

FDA l, 202.

39 Ebd. 5, 90.

40 Ebd. 5, 91.

4t Trouillat, Monuments . . . de Balc I, 275; s. Th. Mayer, Beitr. z. Gesch. v. St. Trudpert (193?), 27.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1958/0029