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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1958/0030
Nachbarschaft wie Heuweiler, Föhrental, Ohrensbach usw., wo der Wald der
Höfe im wesentlichen aus aufgeteilter Allmende besteht. Nur waltet in Reute-
bach der Unterschied, daß jenseits des Bauernwaldes wenig Dominicalwald
liegt, sondern meist Genleindewald des Dorfes Zähringen. Dieses hat also wie
Gundelfingen am Allmendbesitz festgehalten, wenn es auch jeweils nur noch
ein Rest ist, und beide Altsiedeldörfer unterscheiden sich damit von den
Ausbauorten ohne Allmende.

Eine besondere Stellung nimmt der Schönehof ein, der oberste der Reute-
bacher Höfe, der vor über hundert Jahren abgerissen wurde. Seine Mark war
besonders groß und ist heute durch den Staat aufgeforstet. Anschließend im
oberen Schoppach lagen zwei weitere Höfe, Heitzlerhof und Willmannshof,
die heute aufgeforstet sind. Damit ist die Brücke gerodeten Landes verschwunden
, die vordem das obere Wildtal mit dem Reutebach verbunden hat.
Die Mark des Schönehofs, oder der Schöne, lag zum großen Teil auf Wildtaler
Gebiet, die Grenze schnitt mitten hindurch und war bis ans Ende der österreichischen
Zeit mit der Markgrafschaft strittig, die das gesamte Gut als zu
Reutebach gehörig in Anspruch nahm. Auch hierin zeigt sich die enge alte
Verbindung.

Abgang der V e s t e

Wir kehren zurück zur Veste Zähringen und ihren letzten Schicksalen. Die
Besitzverhältnisse sind äußerst verwickelt und können hier nicht im einzelnen
erörtert werden. Die verschiedenen Teilhaberschaften an der Burg, die Absonderung
der Zugehörungen drücken den Zerfall der früheren Einheit aus.
Neben den Schnewelin Bernlapp von Zähringen, wie sich die Erwerber von
1327 in der Folge nannten, gewinnen andere Linien des LIauses Anteil an
dem Besitz, wie die Bernlapp von Bollschweil. Die Idealteilung ging allmählich
in eine Realteilung über. Seit 1443 besaßen die Schnewelin zum Wiger
das Dorf Zähringen, das seitdem von der Yeste dauernd getrennt blieb42 und
als ein Zubehör des Weiherschlosses bei Emmendingen bezeichnet wurde. Zu
Ende dieses Jahrhunderts starben die Bernlapp von Zähringen aus und vererbten
das Dorf Gundelfingen, das jetzt schon gar nicht mehr als Anteil an der
Burg rechnete, an die Blumeneck, außerdem ein Viertel an der Veste selbst;
dieses Viertel wurde wieder in zwei Teile aufgespalten, von denen das eine
1507 an den Markgrafen von Baden, das andere 1519 an die Stadt Freiburg
verkauft wurde. Ein weiteres Viertel hatten die Markgrafen bereits 1422 durch
Lösung aus der Reichspfandschaft erworben43.

Auch Gundelfingen kaufte Markgraf Christoph von Baden und Hachberg
1507 von Balthasar von Blumeneck. Den gleichen Weg ging damals der Reutebach44
, der seitdem mit der Vogtei und Gemeinde Gundelfingen verbunden ist.

Ihren Anteil an der Veste Zähringen haben die Bernlapp von Bollschweil
wohl mit dem Wildtal realisiert, in dessen Besitz wir ihnen seit Anfang des
16. Jahrhunderts begegnen.

Von der letzten Zerstörung der Burg haben wir keine Kunde. In Sebastian
Münsters Cosmographie 1544 ist sie „ein zerbrochen Schloß, das hat Zähringen

42 Albert 38.

43 D. Schoepflin, Hist. Zur.-Bad. VI, 120 (Nr. 358).

44 Ebd. VII, 22 (Nr. 460).

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