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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1958/0032
geheißen". Wahrscheinlich also war das Ende der Bauernkrieg45. In den Be-
rainen ist nachher davon nur mehr als dem „alten Schloß" die Rede.

Immerhin gehörte bis zum Schluß zu der Burg noch ein Bezirk von „Wäldern
und Bannen", der seinen Mittelpunkt nunmehr verloren hatte. In diesen
Bezirk, der über die Schloßruinen mit dem Schloßwald über den Maulberg
(Uhlberg) bis an die Schöne reichte, teilten sich die Nachbarherrschaften, die
Bollschweiler von Wildtal und die Landecker, die seit 1536 das Dorf Zähringen
besaßen. Die endgültige Teilung muß schon zur Zeit Hans Christoph Bern-
lapps von Bollschweil, der 1564 starb, zustande gekommen sein. Im Jahre 1572
wurden die Wälder durch stehende Steine, worauf Jahreszahl und Wappen
beider Herrschaften gehauen waren, voneinander abgemarkt40. Dabei erhielt
Wildtal den größten Teil des Schloßwaldes mit der Ruine und den unteren
Känerbuchwald, Zähringen den Maulbergwald, der sich noch jetzt als ein
schmaler Streifen der Gemarkung zwischen Wildtal und Reutebach bis zur
Schöne hinzieht. Leer ausgegangen war allein die Stadt Freibnrg. Noch am
30. Mai 1770 erschienen bei einer Konferenz über Banndifferenzen zwischen
Wildtal und Reutebach auf der Schöne Vertreter des Freiburger Rates und
präsentierten den Original-Brief vom Jahre 1519 über Verkauf des sechsten
Teils an dem Schloß und der Burg Zäh ringen an die Stadt47.

Zu der Zeit, als die Veste Zähringen unterging, war der letzte der Grafen
von Freibnrg schon längst zu seinen Vätern versammelt. Die Landeshoheit
über das alte Zähringergebiet hatten die Nachkommen König Rudolfs, der
einst so erbittert um das Reichsgut gegen die Grafen gestritten hatte, gewonnen
. Nicht mehr die Frage danach, was des Reiches sei, bewegte die Geschichte
, sondern die neue Landesherrschaft und ihre Grenzen. Selbst in dieser
Hinsicht blieb das Zähringergut geteilt. Gundelfingen und Reutebach waren
Ausland, vom Vorderösterreichischen her gesehen.

Seit 1806 gehören die Teile wieder zusammen. Die Großherzöge gedachten
ihrer Abkunft vom gleichen Stamme, von dem die Zähringer Herzöge 1 jii.
Über die habsburgische Zeit hinweg sollte die Erinnerung an dieses Ges locht,
das in Breisgau geherrscht hatte, dort wieder belebt werden. Trümmer der
Veste wurden 1830, soweit sie noch vorhanden waren, zusammengekittet.
Darüber grüßt der Turm als ein Zenge der Zähringerzeit.

Doch nicht allein als dieses. Wir erinnern uns, daß in den Stürmen der
Interregnumszeit die Veste jahrzehntelang zerstört lag und daß dann Rudolf
von Habsburg vor 1275 und endgültig 1281 die Burg Zähringen, diesmal wirklich
als Reichsburg, wieder neu erstehen ließ. So verbinden sich in dem Bilde
der Veste das alte Reich und Zähringen und Habsburg-Österreich in der breis-
gauischen und südwestdeutschen Geschichte.

45 Albert 45.

46 GLA Spez. A. Wildtal (17).

47 Ebd. (16).

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