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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1958/0036
es selber käuflich erworben. Was Staufen betrifft, so kann Adalbert es nach
der Gründung St. Peters besessen haben, mit zugehörigen Gütern, und sodann
ein Gotfrid, der mit ihm nicht gleichen Stammes zu sein braucht. Nicht ganz
außer Betracht zu lassen ist auch die Möglichkeit, daß es sich bei Adalbert um
ein anderes Staufen handelt. Es treten auch später noch öfters Personen des
Namens von Staufen in Erscheinung, bei denen es fraglich oder wenig wahrscheinlich
ist, daß sie zum Stamm der Gotfride gehören. Hier handelt es sich
zudem um Ministeriale, die von außerhalb kamen, ohne auf alten Gütern im
Land verwurzelt zu sein. Zu all diesem tritt mit besonderem Gewicht die Betrachtung
der Personennamen. In der ganzen Reihe der Herren von Staufen
seit Gotfrid kehrt der Name Adalberts, also des angeblichen Stammvaters,
nicht wieder, ebensowenig in den folgenden Generationen die Namen der
Blankenberger. Einzig Cuno scheint in der Form Konrad noch zweimal vorzukommen
, in beiden Fällen jedoch ist die Zurechnung zum Geschlechte Got-
frids von Staufen nicht unbedingt sicher7. Jedenfalls würde dieser einzige
damals so überaus häufige Personenname für eine Verwandtschaft nicht viel
besagen können. Dies alles führt zu der Vermutung, daß das mit Gotfrid einsetzende
Geschlecht der Herren von Staufen keine agnatische Fortsetzung der
Blankenberger und ihres Familienmitgliedes Adalbert von Staufen ist, vielmehr
einen eigenen Stamm darstellt.

In diesem Zusammenhang ist bemerkenswert, daß St. Peter auch in Staufen
Besitz erworben hatte und was mit diesem geschah. Die Abtei kaufte dort für
1772 Pfund Allodialgüter, die sie später gegen anderes Gut in Jesingen im
Neckargau vertauschte. Für weitere durch das Kloster abgegebene Güter zu
Staufen hatte sich zunächst Pierzog Konrad verbürgt und sodann dem Kloster
ein Allod zu Jesingen im Werte von 4772 Mark Silber gegeben8. St. Peter wird
also anscheinend planmäßig aus Staufen wieder entfernt. Es erhebt sich die
Frage, für wen sich Pierzog Konrad verbürgt hat und ob die ganze Transaktion
vielleicht mit dem Übergang Staufens an Gotfrid zusammenhängt. Auffallend
ist, daß St. Peter sich auch aus einem anderen unter einer Höhenburg gelegenen
Ort hat zurückziehen müssen, gleichfalls auf dem Tauschwege, nämlich
aus Zähringen.

2.

Die Abfolge der Gotfride, wie überhaupt die staufische Genealogie im
12. und frühen 13. Jahrhundert, ist nicht geklärt. Die von verschiedenen Seiten
aufgestellten Stammtafeln zeigen starke Abweichungen voneinander, wie auch
jede von ihnen Unmöglichkeiten in sich selbst enthält. Von den neueren sind
die Tafeln von Burckhardt und von Roller bereits genannt worden, die sich vor
allem dadurch unterscheiden, daß der letztere den erwählten Bischof von
Konstanz, Werner von Staufen, und seine Geschwister in die Abfolge des
breisgauischen Geschlechts hineinarbeitet, ersterer jedoch nicht9.

Weiteren Besitz als den an St. Peter gegebenen zu Wendlingen kennen wir
von dem ersten Gotfrid von Staufen nicht. Im übrigen erscheint er als Dienst-

t Der im Rotulus Sanpetrinus FDA 15, 152 genannte Konrad von Staufen könnte ein Sohn Adalberts sein,
doch ist dies nicht gerade wahrscheinlich. Der andere ist der Konstanzer Domherr Konrad von Staufen,
vgl. Regesten der Bischöfe von Konstanz 1, 141 Nr. 1245. — O. Roller, ZGOR 84, 235.

8 FDA 15, 159 f.

» A. Burckhardt, wie in Anm. 4, S. 72. — Ders. in der Basler Zeitschrift für Gesch. und Altert. 15, 385 u.
398. — O. Roller, ZGOR 84, 243.

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