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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1958/0049
orden kennen. Dieser Orden verdankt zugleich mit den Üsenbergern und
Haehbergern der Familie von Staufen einen wesentlichen Grundstock dessen,
was später das Fürstentum Heitersheim ausmachte. Dabei ist im Auge zu
behalten, daß die Staufen die jeweilige Erbschaft in der Regel unter sämtliche
Nachkommen teilten. Trat einer von ihnen in den Orden, brachte er
sein Erbgut großenteils mit. Aber auch andere Familienmitglieder haben Zuwendungen
gemacht. Besonders der Ausgang der einen Linie des Hauses mit
den vier Söhnen des Gotfrid junior scheint den Johannitern zugute gekommen
zu sein. Zwei dieser Söhne, Gotfrid und Rudolf, wurden selbst Angehörige des
Ordens. Aber auch die Glieder der anderen Linie, Gotfrids des Alten und
seines Bruders Werner, haben Zuwendungen, so besonders ihres Gutes zu
Heitersheim, gemacht. Gerade dieses ihr späteres Zentrum verdanken die
Johanniter fast durchaus den Staufen. Das Verhältnis der Staufen und Johanniter
mit seinen Umschichtungen des Besitzes würde eine besondere Untersuchung
verdienen. Außer Heitersheim wären in diesem Zusammenhang vor
allem noch Steinenstadt, Weinstetten, Bremgarten und Grießheim zu nennen,
die so an den Orden gediehen. Der Übergang spielt sich im wesentlichen in den
Jahren 1271 bis 1319 ab. Auch die Lazaritenkommende in Schlatt verdankt
ihre Besitzgrundlage den Herren von Staufen. Sie ging 1362 im Johanniter-
orden auf.

Die mannigfachen Besitzveränderungen im Bereiche der Herrschaft Staufen
können hier nicht im einzelnen verfolgt werden. Wahrscheinlich die Einkünfte
aus ihren Bergwerkskonzessionen haben es der Familie immer wieder möglich
gemacht, Besitzungen und Rechte zu kaufen oder pfandweise an sich zu bringen,
wenn auch zuweilen einzelne Glieder, wie zum Beispiel Herr Johann, sich arg
heruntergewirtschaftet haben. Von 1321 bis 1325 folgt bei ihm eine Verpfändung
der anderen. Auch sein Bruder Diethelm hat viel verkauft. Der Gesamtstell
ung des Hauses hat dies auf die Dauer, abgesehen von der allerletzten
Zeit, keinen Eintrag getan. Wir sehen sogar im 15. Jahrhundert einen merklichen
Aufschwung. Im Jahre 1475 gehörten zum Gebiet der Herrschaft Martins
von Staufen, obersten Hauptmanns im Breisgau und Schwarzwald, Erbauers
der neuen Martinskirche in der Stadt Staufen, die Orte Staufen, Münster
und Britznach, Grunern, Wettelbrunn, Eschbach. Ballrechten, Döttingen,
Pfaffenweiler und Ohlinsweiler, Norsingen, Offnadingen, Schallstadt, Feldkirch
und Hausen. Sein Bruder Trudpert, Geniahl der Gräfin Anna von
Fürstenberg und Mitglied der Regierung LIerzog Sigmunds von Österreich,
besaß zur gleichen Zeit außer seinen Lehensanteilen in obgenannter Herrschaft
als Pfandbesitz die Herrschaft Kastelberg samt der Stadt Waldkirch31.

Diese Herrschaft war seit 1419 durch die Grafen von Sulz wegen einer
Schuld Herrn Bertold von Staufen, dem offenbar finanzkräftigen Gemahl der
Gisela Malterer, pfandweise überlassen worden. Von diesem gelangte sie an
seinen Sohn Jacob, und nach Jacobs Tode an dessen Bruder, den schon genannten
Trudpert, dem Herzog Sigmund die Versicherung gab, das Pfand von
ihm nicht zurückzunehmen. Zur selben Zeit gelangte auch die Heidburg samt
Gütern im Prechtal, die Jacob an den Markgrafen von Baden verpfändet
hatte, gegen Überlassung der staufischen Dörfer Ballrechten und Döttingen
an den Markgrafen in die Hände der staufischen Brüder zurück. Nach Trudperts
Tode besaß sein Sohn Leo die Herrschaft Kastelberg und renovierte das

31 R. Hugard, Chronik 65/1918, 46.

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