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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1958/0051
Besitz an das Wilhelmitenkloster zu Freiburg, wodurch die Oberrieder in den
ausschließlichen Besitz des Tales, abgesehen von der Pfarrkollatur, kamen30.

Vorläufig in keinen Zusammenhang zu bringen ist Werners von Staufen
Besitz von drei Vierteln am Schloß Falkenstein samt Zugehör, die er 1328 an
Johannes Schnewelin von Landeck verkaufte37.

Eine besondere Rolle für die Herren von Staufen spielte die Schutzvogtei
Uber das Kloster St. Trudpert und dessen weitgestreute Besitzungen, auf die
wir hier noch einmal zurückkommen müssen. Als Vögte sind sie erst seit Anfang
des 13. Jahrhunderts nachzuweisen, doch sollen sie nach der dritten Vita s.
Trudperti bereits die Nachfolger des Geschlechtes des Klostergründers Otbert
gewesen sein38. Es könnte sich hier auch um eine andere, der unseren vorausgehende
Familie, die Staufen besessen hat, handeln. Jedenfalls führte man die
Ansprüche der Vögte nicht auf die Zähringer zurück39. Dagegen fälschte das
Kloster unter anderem eine Urkunde auf das Jahr 1211 zu dem Zweck, Ansprüchen
der Herren von Staufen entgegenzutreten, welche diese von den
Straßburger Bischöfen herleiteten40. Der Zustand der Ungewißheit über die
Obervogtei klärt sich erst mit dem Diplom König Rudolfs vom 28. Januar
1277. Seither mußten die Staufen die Vogtei von den Habsburgern zu
Lehen nehmen. Von der Schutz«vogtei zu unterscheiden ist der Besitz der
Bergwerke im Münstertal, der Besitz der Vogtei des oberen Tales, genannt
Britznach, und der Burg Scharfenstein. Britznach und Scharfenstein, über
welche häufige Streitigkeiten mit dein Kloster obwalteten, wurden 1325 durch
Johann von Staufen an dieses verkauft und sodann von ihm zu Lehen übernommen
, unter Zustimmung Herzog Leopolds von Österreich41.

Daß die Herren von Staufen auch zu den Bischöfen von Straßburg im
Lehensverhältnis standen, wird 1278 gesagt42. Damals belehnte Bischof Konrad
III. seinen Schwager, Grafen Egon von Freiburg, mit den Straßburger
Lehen, die der kinderlos verstorbene Diethelm von Staufen gehabt hatte.
Leider wird in der Urkunde nicht gesagt, um welche Lehen es sich handelt.
Dürfen wir dabei an Rechte im Münstertal denken, besonders wenn wir sehen,
daß noch im Jahre 1393 Graf Konrad von Freiburg den Rudolf Turner als
Vorträger des Klosters St. Trudpert mit dem vierten Teil des AVildbanns im
Tale Britznach belehnt?43 Diesen Wildbann hatte seinerzeit der alles verkaufende
Johann von Staufen gleichfalls an St. Trudpert verkauft, doch hatte
Graf Egon von Freiburg ihm den Besitz bestritten, vielleicht auf Grund der
erwähnten Belehnung durch den Bischof von Straßburg.

Bereits unter Abt Eberhard (1144—1156) soll der Bergbau im Münstertal
in Blüte gewesen sein44, was durchaus glaubhaft ist. Später sehen wir, daß die

38 GLA, UA 22/102, ebd. 229/51 202.
S7 GLA, UA 21/132; ebd. 229/27 885.
38 Th. Mayer, St. Trudpert 19.

::" W. Strohmeyer, FDA 54. 118, schreibt, mit dem Aussterben des Liutfridschen Geschlechts um 1000 sei die
Schutzvogtei an die Herzöge von Zähringen als deren Erben in der Landeshoheit (!) gekommen, welche
aber das Amt ihren Ministerialen, den Herren von Staufen, lehensweise überließen. Ebenso schon R. Hu-
gard, Schau insl. 24, 16. — Dies ist, wie so viele Behauptungen zur älteren Geschichte der Herren von
Staufen, eine kaum zu begründende Kombination.

•10 H. Büttner bei Th. Mayer, St. Trudpert 140.

41 Nach J. Bader, Badenia 5, 46 und R. Hugard, Chronik 65/1925, 108 wurde zur selben Zeit auch die Schutzvogtei
an das Kloster gekauft und erst durch Abt Diethelm (15S4—1410), einen Sproß der Familie von
Staufen, an diese zurückgegeben.

42 Regesten der Bischöfe von Straßbg. 2. 304 Nr. 2039.

43 ZGOR 18, 207.

44 W. Strohmeyer, FDA 61, 58.

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