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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1958/0052
Bergwerke als Lehen der Grafen von Freiburg in anteilmäßigem Besitz der
Glieder der stanfischen Familie sind. Als zu Ende des 13. und zu Anfang des
14. Jahrhunderts die Anteile aller drei Linien des Geschlechtes am Tale Britz-
nach und an der Burg Scharfenstein in den Besitz von St. T rudpert übergehen,
werden die Silberbergwerke ausgenommen. So verkauft Johann von Staufen
1321 alle seine Güter und Rechte im Laie Britznach an das Kloster, ausgenommen
die Vogtei, die Silberbergwerke und den Wildbann. Derselbe verzichtet
1325 auch auf die Vogtei und auf den Wildbann und läßt sich nunmehr mit
Vogtei und Gericht und mit der Feste Scharfenstein vom Kloster belehnen45.
Von den Bergwerken ist nicht die Rede.

Zuletzt verkaufte auch die dritte Linie, nämlich Gotfrid von Staufen, im
Jahre 1333 das Vogtrecht im Tale Britznach und außerhalb an das Kloster,
wieder unter Vorbehalt der Silberbergwerke. Sein gleichnamiger Sohn hat
1370 die Vogtei wiedererlangt und veräußerte sie in diesem Jahre neuerdings
an das Kloster, um sie als Lehen zurückzuerhalten4'1. So gewann St. Trudpert
allmählich alle Anteile an der Vogtei, um aus dieser nunmehr ein persönlich
zu vergebendes Lehen zu machen. Die Vogtei über das Tal Britznach, also
über das obere Münstertal, und die Schutzvogtei des Klosters scheinen seit
dieser Zeit nicht mehr getrennt behandelt worden zu sein47. Auffallenderweise
belehnte 1387 Abt Diethelm, selbst ein Staufen, jedoch von der anderen Linie,
nach des Gütz von Staufen Tod nicht einen von dessen drei Söhnen, sondern
den Rudolf Turner mit der Vogtei. Man kann sich denken, daß die Söhne des
Götz nicht ruhten, bis endlich einer von ihnen, Burkhard, im Jahre 1410 als
Lehensträger die Belehnung unter Mitwirkung Österreichs erhielt. Seit 1410
ist auf diese Weise in ununterbrochener Folge jedesmal ein Herr von Staufen
aus der gleichen Linie, nachdem unter der habsburgischen Landesherrschaft
die alten Spannu ngen wenn nicht aufgehört, so doch an Schärfe verloren hatten,
mit der Vogtei belehnt worden.

Obwohl bei den Verkäufen an St. Trudpert die häufigen Vorbehalte des
Bergwerksbesitzes in die Augen fallen, hat das Kloster doch Anteil an ihm
gehabt, wenn dieser auch erst spät, zum Beispiel 1436, bei einer Verleihung an
eine Gewerkschaft ersichtlich wird. Hier wirken der Abt und zwei Herren von
Staufen aus beiden Linien zusammen48. Auch die „elsässische" Linie bleibt
also bei diesem so wichtigen Besitz, während sie aus der Vogtei ausgeschieden
ist, weiter beteiligt.

5.

Eine Übersicht über die genealogischen und die Besitzverhältnisse wenigstens
in den Hauptzügen bietet erst die Voraussetzung für ein Eindringen in
die Geschichte der politischen Stellung des Hauses. Kernstück derselben ist
immer die Beziehung zu den übergeordneten Mächten, von der das weitere
meist abhängig ist. Manche Hinweise haben sich schon aus dem vorigen ergeben
. Wenn wir ein ursprüngliches Abhängigkeitsverhältnis zum Bistum
Basel und zu den Eichstettern-Üsenbergern annehmen, so bleibt doch die Frage
offen, wie die Staufen zähringische Dienstmannen wurden: jedenfalls auf

45 ZGOR 30, 334 u. 339.

46 ZGOR 21, 380.

47 Der Lehenbrief für Trudpert von Staufen von 1469 nennt neben anderen Lehen Britznach., Münster und
die Vogtei des Klosters St. Trudpert. R. Hugard, Chronik 65/1923, 112.

48 R. Hugard, Chronik 65/1923, 108.

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