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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1958/0054
Das Lebensverhältnis zu den Herren von "Osenberg wird erst im 13. Jahrhundert
sichtbar. Immer wieder aber stößt man auf die Ansicht, Staufen selbst
sei ursprünglich ein üsenbergisches Lehen, und zuletzt habe zur oberen Herrschaft
Üsenberg auch die Grundherrschaft über das Schloß Staufen gehört51.
Die erste urkundliche Erwähnung der Burg im Jahre 1248 bezeugt die Anwesenheit
der Herren Burkhard und Rudolf von Üsenberg in ihren Mauern.
Die damals auf der Burg ausgestellte Urkunde für das Kloster Tennenbach
wird zugleich durch Graf Konrad von Freiburg besiegelt52. Von den Üsen-
bergern stammte, wie schon erwähnt, die Vogtei über das Kloster Sulzburg,
von sonstigen Lehen im 13. Jahrhundert seien nur die Yogtei über den Fronhof
Munzingen, der Llof Weinstetten und im 14. Jahrhundert Pfaffenweiler und
Ohlinsweiler sowie die Stadt Sulzburg genannt. Im Gefolge der Herren von
Üsenberg erscheinen die Staufen 1255 zu Breisach. Im Jahre 1271 wird der
zweite Gotfrid junior von Hesso und Rudolf von Üsenberg als vasalus noster
bezeichnet. Ob sich etwas über die Rolle der Staufen im Kaiserstühler Krieg,
der den Üsenbergern einen merklichen Rückschlag brachte, sagen läßt, müßte
noch untersucht werden.

Weitere Lehen hatten die Staufen vom Bistum Strafiburg, und vom Kloster
St. Gallen das Dorf Norsingen. Wie das Münstertal sich in ein sankttrudperti-
sches Lehen unter Oberlehensherrschaft von Österreich verwandelte, ist schon
geschildert worden. So sehen wir die staufische Herrschaft als ein Konglomerat
von Lehen verschiedener Herkunft, zeitweise auch von Pfandschaften. Ein
allodialer Kern oder ein altes Amtsgut, wie bei so vielen Herrschaften, ist
nirgends festzustellen. Insofern ist das Geschlecht während all der Jahrhunderte
, die es blühte, unter dem Gesetz geblieben, nach dem es angetreten
war. Unter den Habsburgern hat es zwar nach der Reichsfreiheit gestrebt, hat
aber diese in keinem andern Sinne besessen, als sie der vorderösterreichische
landsässige Adel überhaupt für sich in Anspruch nahm, um stiftsfähig zu sein.
Die Glieder der Familie nennen sich von der Mitte des 15. Jahrhunderts ab
Freiherren und erscheinen seit der Wiederherstellung der habsburgischen
Herrschaft in hohen und wichtigen Ämtern des vorderösterreichischen Regierungswesens
. Bekannt ist die Rolle Martins von Staufen als Obersten Hauptmanns
im Breisgau, am Rhein und des Schwarzwaldes bei der Organisierung
der Landesverteidigung im Waldshuter Krieg 1468/69. Auch sein Neffe Leo
war zunächst Hauptmann im Breisgau. Unter Kaiser Maximilian bekleidete
er das Amt eines Statthalters im oberen Elsaß, Sundgau und Breisgau. Schon
vor ihm war Werner von Staufen (1432—1469) Statthalter der Regierung zu
Ensisheim und hat als solcher eine weitreichende Tätigkeit entfaltet. Er gehört
der „elsässischen" Linie der Staufen an, deren linksrheinische Beziehungen
wohl mit der Ehe Johanns von Staufen mit Adelheid von Masmünster zusammenhängen
. In einem Verzeichnis der vorderösterreichischen Ständeglieder
beider Gestade von 1468 wird Werner mit seinen Brüdern Burkhard und Heinrich
von Staufen unter den Herren aus dem Elsaß und Sundgau aufgeführt,
während Trudpert und Martin unter den Breisgauern erscheinen. Auch in der
Einberufung zum Neuenburger Landtag (1469) sind beide Linien getrennt
verzeichnet53. Der letzte des Geschlechts, der nur drei Töchter hinterließ,

51 Wie Anm. 25.

52 F. Hefele, Freib. Urk. Buch 1, 93.

53 ZGOR 12, 469 u. 472.

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