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doppelte Emanzipation des deutschen Geistes: seine Befreiung von der Vorherrschaft
französischer Formen und die Loslösung einer bürgerlich-individualistischen
von einer aristokratischen Standeskultur, der sie eine Schule
des Geschmacks, fürstliche Gönner und ein feingebildetes anspruchsvolles
Publikum verdankt.

Die Frage nach dem Anteil Karlsruhes an diesen Vorgängen ist letztlich
nicht eine Frage nach sachlichen Bedingtheiten, sondern nach Personen, vorab

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Abb. 9 Karl Friedrich von Baden Abb. 10 Karoline Luise von Baden

N. Fischer del., J. E. Nilson inv., sc. et exscud. Kisling jun. pinx., Rein sc.

nach Einstellung und Leistung des Herrscherpaares. Daß an diesem Hof
des Grenzlandes Sprache und Geschmack, Sitte und Bildung zunächst französisch
bestimmt waren und der Einfluß von Westen her nie aufhörte, ist
selbstverständlich. Karl Friedrich hatte als Prinz in Lausanne studiert; häufig
weilte das Markgrafenpaar in Paris, mannigfache persönliche und geistige
Beziehungen wurden angeknüpft, von Seiten des Markgrafen besonders mit
Wissenschaftlern, so den Vorkämpfern des Physiokratismus, während die
Markgräfin, die Darmstädterin Karoline Luise, mehr schöngeistigen
Interessen huldigte. Sie bevorzugte bei ihrer Lektüre französische Dichtungen,
ließ sich über Neuerscheinungen fortlaufend berichten und veranlaßte den

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