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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1958/0093
um den wahren Vermögensund
Schuldenstand zu erheben
." Die Bemerkungen
des Buchhalters Jäger über
den Plan betr. das breisgau-
landständische Schulden-und
Kreditwesen vermögen Grei-
feneggs Suspekte nicht zu
stützen, Jäger verweist in
seinem Bericht vom 20. Oktober
1803 auf den allgemein
eingerissenen Geldmaugel
im Land Breisgau und auf
den tiefgesunkenen Kredit
der breisgauischen Landstände
. Aber diese befinden
sich in einer durch Kriege
erschöpften Zeit Wirtschaft-
schaftlicher Depression in
bester und vornehmster Gesellschaft
, denn am 13. Juni
1804 teilte das Bankhaus Karl
Longi mit: „Wiener Staatsobligationen
abzusetzen ist
nicht möglich, indem hier
dermalen ganz und gar nichts
damit zu machen ist", und
warnend schrieb Greifenegg

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Erzh

rznerzoa".

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ich

Abb. 4 Konrad Friedrich Karl Frhr. von Ancllau-
Birseck, Großherzogl. bad. Staatsminister

einer Auseinandersetzung

mit dem kaiserlichen Hof befand: „Bei den Hof Obligationen besorge ich, Ihre
Königliche Hoheit werden keinen guten Handel machen."

Der „gute Vater Ferdinand" dachte aber nicht daran, das jährliche Postulat
von 50 000 11. zu ermäßigen, er ließ für 1804 wieder eine Extrasteuer einführen.

Solange Breisgau und Ortenau sich noch unter österreichischer Herrschaft
befanden, wurden aus den von den Ständen zu bewilligenden „Rustikal- und
Dominikalsteuern" 50 000 fl. an die Kriegskasse abgeführt, der Rest den
Ständen für eigene Bedürfnisse überlassen. Das Corps der vorderösterreichisch-
breisgauischen Landmiliz im unteren Breisgau umfaßte 6400 Freiwillige und
war in zehn Bataillone zusammengefaßt. Am 17. August 1803, somit noch zu
Lebzeiten des Herzogs Herkules von Modena, beschloß Erzherzog Ferdinand
als Generaladministrator im Breisgau und in der Ortenau, eigenes Militär zu
errichten. Die beiden ehemaligen Benderschen, jetzt Curprinz Wirtembergi-
schen Compagnien befanden sich zwar noch im Breisgau, sie waren jedoch nur
von Österreich ausgeliehen und sollten im Herbst nach Günzburg abmarschieren
. Am 25. September 1803 nahm Greifenegg zu der Entschließung des Erzherzogs
, ein breisgau-ortenauisches Militär zu errichten, Stellung. Er vermutete
, daß man lauter eingeborene Landeskinder und unter diesen schon
gediente Leute erhalten werde. „Dieses ist auch nur zu wünschen, als man bei
Ausländern nur Denunzien und somit Beschädigung des allerhöchsten Aera-
riums zu erwarten habe."

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