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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1958/0106
die Besitzungen der breisgauischen Klöster, erleiden dasselbe Schicksal.
Opfernde und Geopferte sind nicht mehr zu linterscheiden, denn jeder und
alle gehen ein in Kurbaden. Aber der friedliche Bürger und zumal der weltliche
Standesherr hat nichts zu befürchten, denn das „allseitige Privatinteresse
wird bestens vereinigt werden".

Die Akteure des modenesisch-erzherzoglichen Zwischenspiels treten von
der Bühne ihrer Wirksamkeit ab. Ende 1806 wird Erzherzog Ferdinand, der
Begründer des Hauses Habsburg-Este, vom Tod abberufen. Am 25. Dezember
1807 erliegt Greifenegg im Alter von 73 Jahren in Freiburg einem Schlagfluß5
. Zwei Tage später werden seine sterblichen Reste in der Kirche des
Klosters Adelhausen neben dem Heilig-Kreuz-Altar beigesetzt0. Der Nachruf
, den ihm das „Allgemeine Intelligenz- oder Wochenblatt für das Land
Breisgau und die Ortenau" in der Rubrik „Vaterlands-Geschichte" widmete,
sei noch einmal der Vergessenheit entrissen7:

„Acht und vierzig Jahre lang hatte er dem Kaiserhaus Oesterreich gedient
, und war als Regierungs- und Kammerrath in den wichtigsten
Geschäften und Unterhandlungen gebraucht worden. Als das Breisgau
durch den Luneviller Frieden an Se. Durchlaucht den Herzog von Modena
und dessen Schwiegersohn Sr. Königl. Hoheit den Erzherzog Ferdinand
von Österreich kam, wurde Herr von Greifenegg im Jahre 1803 zum
Regierungs-Präsidenten und Geheimen Staats-Rath ernannt und genoß in
dieser Würde das unumschränkte Vertrauen beyder Regenten.

Beym Regierungs-Antritte Sr. Kurfürstlichen Durchlaucht von Baden
zu Anfang des vorigen Jahres legte der Verstorbene seine Stellung nieder,

zog sich von allen Geschäften
zurück und brachte die
größte Zeit in einem gewählten
Zirkel auf seinem, gleichsam
aus den Ruinen des
ScbJoßbergs geschaffenen,
eine entzückende Aussicht
beherrschenden Gute zu.

Mit einem rastlosen Geiste
und den mannichfaltigsten
Kenntnissen ausgerüstet, war
Er nicht nur mit seinem Zeitalter
fortgeschritten, sondern
demselben, vorzüglich
in früheren Jahren, vorangeeilt
. Er hinterläßt eine
auserlesene Bibliothek und
eine gewählte Sammlung,
worin sich einige vorzügliche
Stücke befinden.

s Im Sterberegister der Münsterpfarrei Freiburg wird als Todesursache Brustwassersueht augegeben.

6 Der Hl.-Kreuz-Altar befand sich bis zur Restauration der Adelhauser Kirche im Jahre 1930 zwischen den
beiden Seitenaltären am Beginn des Chores. Die Grabplatte der 1776 verstorbenen Frau Maria Anna von
Greifenegg geb. Herrin von Saffran befindet sich heute an der Nordseite des kleinen Hofes nordwestlich
der Adelhauser Kirche.

7 Nr. 104 vom 30. November 1807.

Abb. 8 Greifeneggschlößle in Freiburg i. Br.

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