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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1959/0010
am Rhein gelegene Bnrkheim Stützpunkt der Etichoneu war, bleibt für uns
Breisacli völlig im dunkeln. Jetzt, 939, setzte sich dort Herzog Giselbert von
Lothringen fest und wurde von Otto belagert. Beim Aufstand Liudolfs nahm
Otto Breisach aufs neue, das damals als ein besonderer Schlupfwinkel der
Feinde des Königs bezeichnet wird23. Daß der Oberrhein und besonders
Breisach in dieser Zeit in der Reichsgeschichte eine Rolle spielt, hängt zusammen
mit den Vorstößen des französischen Königtums in das Elsaß wie
auch mit der kaiserlichen Italienpolitik, für welche die Gegend als Durchgangsland
nach den Alpenpässen wichtig wurde.

In heftigen Kämpfen hat Otto mit seinen Gegnern am Oberrhein aufgeräumt
und Einrichtungen geschaffen, die auch den Breisgau für ihn sichern
sollten. Insbesondere hat das Kloster Einsie-deln damals seine Güter
bekommen, die ihren Mittelpunkt in Riegel erhielten. Das Grafenamt im
Breisgau, das bis zu seinem Aufstand der Königssohn Liudolf gehabt hatte,
erhielt ein Pirichtilo oder Berthold, in welchem man einen Ahnen der Zähringer
vermutet24.

Klöster mit ihrem Besitz sind allein noch selten ein politischer Faktor,
wesentlich ist die Macht, die hinter einem Kloster steht, das für sie Besitz
sichert und verwaltet. Anders ist es mit Bistümern, die durch ihre
Lehensträger und Vasallen selber militärische Macht bedeuten. Im Zusammenhang
mit der ottonischen Kirchenpolitik sind die Bischöfe von Straßburg
und insbesondere von Basel auch im Breisgau an die erste Stelle gerückt
. Sie sind es, die später den Zähringern das Gegengewicht halten. Ihnen
gegenüber spielt das weitentfernte Hochstift Konstanz politisch nur eine
geringe Rolle.

Über die. Stellung des Bistums Basel im Breisgau sind wir erst durch
Urkunden des 11. Jahrhunderts unterrichtet. Es ist jedoch anzunehmen, daß
diese zum Teil Verhältnisse bestätigen, die sich schon im 10. Jahrhundert
entwickelten, nachdem die Stadt und das Llochstift sich aus den Trümmern
von 917 wieder erhoben hatten.

Basler Streubesitz lag im unteren Wiesental, dazu die Kirchen von Lörrach
, Hauingen und Kandern, ferner Istein. Ein alter Besitz ist Schliengen
samt Mauchen und Steinenstadt, das die Üsenberger zu Lehen hatten. Bei
Steinenstadt suchen wir Rinka, die Marktgründung für das Kloster Sulzburg
, das von Pirtilo gegen 993 gegründet war. 1008—1010 kam das Kloster
an Basel25, und es ist anzunehmen, daß die Gründung von vornherein auf
baslischem Gebiet geschehen ist. Auch hier finden wir die Üsenberger als
Vögte (1157)26.

Die Festung Breisach verteidigte der Bischof von Basel im Jahr 1002
zusammen mit dem Bischof von Straßburg für König Heinrich II. gegen den
Prätendenten Herzog LIermann IL von Schwaben. Seitdem war Breisach in
baslischer Hand. Ein päpstliches Privileg von 1146 berichtet, daß der Ort im
Besitz der Basler Kirche neu aufgebaut worden sei27. 1185 nahm Kaiser
Heinrich VI. die Hälfte Breisachs von Basel zu Lehen28, die König Philipp
schließlich an Herzog Berthold V. verpfändete29. So kamen die Zähringer

23 Continuatio Reginonis, Scr. rer. Germ. rec. F. Kurze (1890), S. 167.

24 Heyck, Zähringer S. 4 f.

2"> Theodor Mayer-Edenhauser, ZGO 91, S. 236.
2(i Heinrich Maurer, ZGO 67, S. 389.

2T J. Trouillat, Monuments de l'ancien eveche de Bale I. p. 296.
28 ebd. p. 399 f.

20 Heyck, Zähringer S. 448, 431.

S


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