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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1959/0025
Das Allerheiligenkloster der Augustiner-Chorherren entsteht 1300 vor dem
Christophstor an der Stelle des 1277 im Bau befindlichen Sackbrüderhauses10;
es gibt 1380 seine Selbständigkeit auf und wird mit dem Kloster S. Märgen
vereinigt17. 1262 gründeten die Wilhemiten von Oberried ein Kloster in der
Schneckenvorstadt18. Während wir bei allen übrigen Klöstern vor der Altstadt
nur über die Lage und aus alten Ansichten auch ungefähr über ihr Aussehen
unterrichtet sind, gibt uns von dem Oberrieder Kloster ein Grundriß und die
Vogelschau von 1715 genaueren Aufschluß. Vor 1233 überlassen die Zisterzienserinnen
in Oberried ihren bisherigen Platz den Wilhemiten und gründen
das Kloster in Günterstal1".

In der Neuburg befanden sich dann noch die Niederlassungen der beiden
Ritterorden: seit 1207 die Johanniter mit einer spätromanischen Kirche neben
dem nach ihnen benannten Johannestor20 und die Deutschherren (vor 1258)
neben dem Mönchstor21. Dieses Tor hatte seinen Namen nach dem seit 1220
unmittelbar vor ihm liegenden großen Wirtschaftshof des Zisterzienserklosters
Tennenbach22 (mit 1237 geweihter Kapelle23), dem ersten im Stadtgebiet nachweisbaren
Hof eines auswärtigen Prälaten.

Vom Anfang des 13. Jahrhunderts haben sich noch einige Baureste des wohl
schon längere Zeit bestehenden Heiliggeistspitals zwischen Münsterplatz und
Kaiserstraße erhalten, dessen Kirche 1255 Pfarrechte erhielt24. Es wurde durch
alle Jahrhunderte hindurch besonders reich mit Stiftungen bedacht. Im Gegensatz
zum Armenspital, das in der Neuburg lag, hieß es auch das „Mehreren"-
Spital und diente der wohlhabenderen Bürgerschaft. Einem bei den verhältnismäßig
primitiven sanitären Verhältnissen mittelalterlicher Städte besonders
wichtigen Zweck war das 1250 begründete Gutleuthaus, weit draußen vor der
Stadt im Winkel Basler — Kronenstraße, für die Aussätzigen gewidmet25; seine
Kirche wurde angeblich 1268 von Albertus Magnus geweiht20.

In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erhält der Münsterbau seine Krönung
durch die Vollendung seines Turms; gleichzeitig werden die Westjoche des
Hochschiffs geschlossen und eingewölbt und damit der erste Monumentalbau
der Pfarrkirche um 1330 fertiggestellt, ein Denkmal des außerordentlichen
Opfersinns der Bürgerschaft. Da inzwischen der spätromanische Chor für die
gottesdienstlichen Anforderungen zu klein geworden war, wurde schon 1354
der Grundstein für den großartigen spätgotischen Erweiterungsbau gelegt. Die

io Fr. U.B. Bd. I, 272 Nr. 303. — Fr. U.B. Bd. II, 357 Nr. 286.

3" T.W.B. Bd. I, 635.— In seinem Aufsatz „Die Zähringer im Breisgau und Schwarzwald während des 11. und
12. Jahrhunderts" (in: Schauinsland 76. Jg. Freiburg i. Br. 1958, S. 9 Anm. 49) schreibt Heinrich Büttner:
„Wie jedoch schon Noack S. 9 (des vorstehend zitierten Aufsatzes — s. o.. Anm. 2) erkannt hat, spricht
bei St. Martin der topographische Befund gegen ein-Alter, das vor der Stadtplanung von Freiburg anzusetzen
wäre. Um St. Martin läßt sich in der Stadtanlage nicht die geringste Spur einer älteren,
wenn auch kleineren, Siedlung feststellen." Genau das Gegenteil sollte aas meinen Ausführungen
(S. 11) hervorgehen: „1120 gründet Konrad von Zähringen die Stadt ,in loco proprii fundi sui'. Das
Gelände war also sein Eigenbesitz und kann ein alter Hof mit einer Eigenkirche S. Martin gewesen
sein. Da er bei der Austeilung der Hofstätten frei über das Gelände verfügen konnte, sind im
Stadtplan keine Spuren dieser älteren Siedlungszelle mehr zu erkennen. Nur blieben die Kirche und
die unmittelbar umgebenden Hofstätten, wohl das Areal des eigentlichen Hofes, noch in der Hand
der Herrschaft." — gehört zu Anm. 2.

38 T.W.B. Bd. I, 652.

io Fr. U.B. Bd. I, 37 Nr. 50. — T.W.B. Bd. II, 586 f.

20 T.W.B. Bd. I, 640.

-i Fr. U.B. Bd. I, 159 Nr. 16S.

22 Fr. U.B. Bd. I, 18 Nr. 55.

2:s Fr. U.B. Bd. I, 46 Nr. 60.

24 Fr. U.B. Bd. I. 119 Nr. 143.

25 Fr. U.B. Bd. I, 101 Nr. 120.

20 Fr. U.B. Bd. I, 191 Nr. 218. — T.W.B. Bd. I, 627.

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