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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1959/0027
hatte die Einnahme Freiburgs durch die Franzosen 1677 und die Anlage der
barocken Festungswerke. Damals wurden die Dörfer Wiehre und Adelhausen,
die Neuburg, die Prediger- und Lehener Vorstadt vollkommen, die Schneckenvorstadt
teilweise niedergelegt und mit ihnen 14 Kirchen und Kapellen, vier
Klöster und ebensoviele Spitäler zerstört. S. Katharina wird mit dem Adel-
hauser; Kloster vereinigt und ebenso die Kapuziner, die Augustiner-Chorherren
die Deutschherren, mehrere Spitäler u. a. in die Altstadt verlegt, die auch die
obdachlos gewordene Bevölkerung aufnehmen mußte. Die Johanniter zogen
nach Heitersheim, das Basler Domkapitel (1678) nach Arlesheim, die Oberrieder
kehrten 1682 in das S. Wilhelmertal zurück, die Universität wurde bis zur
Rückgabe Freiburgs an Österreich 1697 nach Konstanz verlegt.

Um so überraschender ist es, daß schon bald wieder eine rege kirchliche Bautätigkeit
einsetzt, die bis nach der Mitte des 18. Jahrhunderts anhält, beginnend
mit den Neubauten der in die Altstadt verlegten Klöster, dem Bau der Jesuitenkirche
, fortgesetzt mit Umbauten und Neuausstattung älterer Klosteranlagen,
Erweiterung des Jesuitenkollegiums, Erbauung des Jesuitengymnasiums37
ii. a. m. Neu gegründet wurde 1695 das Ursulinenkloster38, das sich ebenso wie
seit 1663 die Gräberinnen, die 1755 zur ersten Regel des Predigerordens übergingen
, dem Unterricht der weiblichen Jugend widmeten.

Mit den Josephinischen Reformen bahnt sich das Ende der älteren Kirchengeschichte
auch in Freiburg an. Der Aufhebung der Jesuiten 1773 folgt bis 1806
die Schließung der meisten Klöster und zahlreicher Kirchen und Kapellen; die
Zerstörung und Verschleuderung ihres Besitzes ist ein trauriges Zeichen für das
mangelnde Verständnis, das man damals diesen kulturellen Werten wie auch
den sozialen, karitativen und wissenschaftlichen Leistungen der kirchlichen
Einrichtungen und dein in ihnen investierten Opfersinn der Bürgerschaft entgegenbrachte
. Allein die Schulklöster Adelhausen (das die Gräberinnen und
die Augustinerinnen zum Grünen AVald aufnimmt) und S.Ursula leben noch
bis 1867 bzw. 1877 weiter und leiten in die Metropole der nach dem Übergang
an das Großherzogtum Baden neubegründeten oberrheinischen Kirchenprovinz
über, in der die Pfarrkirche der Altstadt, das Münster, die Würde und den
Glanz der Kathedrale erhält, heute wie in vergangenen Zeiten das stolze Wahrzeichen
Freiburgs.

Arthur Dischler: Die Baugeschichte der alten Universität zu Freiburg im Breisgau. In: Zeitschrift
des Freiburger Geschichtsvereins 44. Bd. Freiburg i. Br. 1954, 1—80.
*8 T.W. B. Bd. I. 635.


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