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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1959/0037
Die charakteristische Gruppierung der Oberteile der Strebepfeiler erweist
sich also als ein Zusammentreffen von zwei verschiedenen Bauvornahmen bzw.
als eine Korrektur und Ergänzung der älteren durch die neuere. Die gleiche
Gruppierung der Strebepfeileraufsätze findet sich nun auch an den Tanghausostjochen
des Straßburger Münsters, und zwar bis in alle Einzelheiten, auch der
Dekoration (Abb. 2, 3): Gesimse, Wasserspeier, hornartige Auswüchse der Pfeileraufbauten
u. a., hier aber aus einem Guß und in durchgehenden einheitlichen
Quaderschichten gemauert14. Dieser auffallende Tatbestand läßt sich nur so
erklären, daß derselbe Meister in Straßburg einheitlich die Form anwendet, die
in Freiburg durch seine Ergänzung der älteren Teile des Vorgängers zu einer

Abb.2 Freiburg: zweiter nonlöstl.Strebepfeiler, Aufsatz Abb.:! Strafiburg: zweiter nordöstl.Strebepfeiler, Aufsatz

neuen Einheit gestaltet worden war. Es ist nicht anzunehmen, daß eine untergeordnete
Kraft für diese Anordnung der Strebepfeileraufsätze verantwortlich
sein sollte. Der Einblick in die Entstehung dieser Bauform zeigt also, daß die
Einwölbung der Freiburger Ostjoche von dem Meister ausgeführt wurde, der
dann in Straßburg den Bau des Tanghauses mit den zweieinhalb östlichen
Jochen beginnt. Deren geniale Anlage wurde für die spätere Weiterführung
der Westjoche durch seinen Nachfolger und damit für die großartige Gestaltung
des ganzen Tanghauses des Straßburger Münsters maßgebend.

14 Hugo Wagner: Die frühgotischen Theile der Münster in Strafiburg, Freiburg und Breisach und ihr
Meister. In: Centraiblatt der Bauverwaltung 18. Jg. Berlin 1898. 417 hat schon die Strebepfeileraufsätze
in Freiburg und Strafiburg verglichen, aber den wesentlichen Unterschied, den mehrteiligen Aufbau des
Froiburgors gegenüber der Einheitlichkeit des Slraßburgers. nicht gesehen. — Abbildungen des Strafi-
burger Strebewerks bei Hans Reinhardt: La lief de la cathedrale de Strasbourg. In: Bulletin de la
societe des amis de la cathedrale de Strasbourg 2. serie No. 4 Strasbourg 1937. 7 Abb. 2 Nordseite,
11 Abb. 4 Südseite, beide vor der Restaurierung 18S8.

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