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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1959/0074
tiefere Ursachen urkundlich nicht zu erkennen sind. Es wird lediglich auf
ungünstige Handelsverhältnisse verwiesen21. Eichthal wohnte immer nur im
Früh- und Spät jähr in St. Blasien, sonst in Karlsruhe22. Er war angesehen wie
ein Fürst, lebte aber keineswegs verschwenderisch. Solange die Museumsgesellschaft
im Klostergebäude ihre Räume hatte, besuchte er regelmäßig ihre
Abende und spielte dort gern Karten oder Billard23.

Am 4. April 1840 nahm Eichthal beim Handlungshaus Philipp Niklaus Schmidt
in Frankfurt ein Darlehen von 600 000 11. auf und gab dafür u. a. Grundbesitz
in St. Blasien als Pfand. Inwieweit diese Verschuldung auf das Bankgeschäft
zurückzuführen ist, müßte noch geklärt werden. 1843 verkaufte er der badischen
Domänenverwaltung die Hammerschmiede mit allen Nebengebäuden
um 101 128 fl. und suchte außerdem im nächsten Jahr um ein Staatsdarlehen
nach. Die Regierung des Oberrheinkreises berichtete am 14. Januar 1845 dem
Ministerium des Innern:

„Das Gerücht von einem Aufhören der Fabrik in St. Blasien ist früher
schon zu unserer Kenntnis gekommen und hat uns mit Besorgnis erfüllt, da
mit Bestehen oder Fallen dieser großartigen Anstalt der Nahrnngsstand eines
ausgedehnten Bezirks in Frage steht."

Da die Regierung aber nichts bewilligte, schenkte Eichthal am 8. September
1845 sein gesamtes Besitztum in St. Blasien dem Ehemann seiner einzigen, 1802

21 1840 gab es in Baden .105 452 Baumwollspindeln. Die größte Spinnerei war St. Blasien mit 28 000. die
sechs größten zählten zusammen 94 000.

22 Uber v. Eichthal siehe Fecht, Geschichte der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe. Karlsruhe 1887,
S. 242. 457, 472. 477, 502, 505; ferner Braun, Memoiren des letzten Abtes von St. Peter, J-reiburg lbib,
S. 298.' .... ,..

23 Die Museumsgesellschaft war von 1851 an im Haus der Witwe Spitz mit dem Recht der „Traitcrie" für
ihre Mitglieder. Sie verkaufte es an Eichthals Nachfolger Grether, der es 1859 an Johann Burger verpachtete
, welcher darin im folgenden Jahr die Gastwirtschaft „Zum Hirschen" eröffnete.

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