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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1959/0076
Er ließ zunächst das Treppenhaus zwischen Ostflügel und Franzosengang
entfernen, um im Innern mehr Licht zu gewinnen. 1865/67 brach er die Zwischenmauern
in allen Geschossen des Ostflügels heraus und brachte ihn gleichzeitig
auf die durchgehende Breite seiner Vorbauten, wodurch er in jedem
Stock einen einzigen großen Arbeitssaal erzielte, wie sie eben durch die
modernen Maschinen bedingt waren. Die Spinnerei in der Mühle konnte er
infolgedessen 1868 aufgeben und das Gebäude als Arbeiterwohnungen verwenden
.

Zu dieser Zeit liefen 22 000 Selfaktor(Mule)- und 4000 Trosselspindeln bei
einer mittleren Arbeiterzahl von 260. Fast alle Maschinen waren neuester
Bauart. Der jährliche Baumwollverbrauch wird mit etwa 4500 Ballen angegeben
, also beinahe 1000 Tonnen. Der durchschnittliche Tagesverdienst der
Männer bclief sich auf 1 fl. 12 kr., der Frauen auf 44 kr.

Um 1870 zog sich Grether zurück und überließ das Geschäft seinem tatkräftigen
Schwiegersohn, der bald buchstäblich einer Feuerprobe unterworfen
wurde.

Es war am 7. Februar 1874, morgens etwa 5 Uhr, als durch die Unachtsamkeit
eines jungen Arbeiters beim Anzünden der Öllampen im Spinnsaal des
dritten Stockwerks Feuer ausbrach. Da gerade Samstag und somit der wöchentliche
Putztag war, bedeckte eine dichte Schicht Baumwollflugs Böden
und Maschinen, welche den Brand mit Windeseile weitertrug. Bald griff er
auch auf die in das Klosterviereck eingebaute Kirche über, die an Stelle des
Kupfers mit Schindeln eingedeckt worden war. Die herrliche Kuppel stürzte

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