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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1959/0097
Aus dieser Verbindung von Heilsgeschichte (im Portal) und Ermahnungen (über
den seitlichen Arkaden) wird die Deutung der Einzelfiguren, die besonders umstritten
waren, etwa des „Fürsten der Welt" als des Bösen selbst, der sog. „Sara"
als vermutliche Königin von Saba u. a. deutlich. Ein bemerkenswerter und einleuchtender
Gedanke Münzeis ist es, die sämtlichen Figuren der nördlichen Vorhallenwand
(alttestamentarische Figuren und kluge Jungfrauen) unter der einheitlichen
Vorstellung der Opferbereitschaft und des Opfers zu fassen.

Vielleicht ließe sich über die kunstgeschichtliche Ableitung der Figuren aus
Straßburg noch hinausgehen und einige Skulpturen aus der Isle-de-France müßten
in die Betrachtung einbezogen werden, um dieses Verhältnis nicht so eng zu sehen,
wie bisher. Aber es muß selbst in einem so reichen Buch ja noch etwas für die
jüngere Generation als Frage übrigbleiben.

Leider sind die dem Buch beigegebenen Abbildungen in keiner Weise ausreichend,
um den Betrachtungen des Textes nachzugehen. Man muß das Werk von Otto Schmitt
zu Hilfe nehmen, das aber den Lesern nur in wenigen Fällen sofort zur Hancl sein
wird. Es ist schade, daß dadurch die anschauliche Betrachtung, von der ja auch vieles
abhängt, zu kurz kommt. Ingeborg Schroth

Karl Joseph Röfiler, Aus der Geschichte des Dorfes Ebnet. 107 S. Freiburg i. Br., 1959
(Selbstverlag des Verfassers. Gesamtherstellung: Rombach & Co. GmbH, Freiburg
i. Br.). Zu beziehen durch Herdersche Verlagsbuchhandlung (Literarische
Anstalt Freiburg) und Rathaus Ebnet.

Karl Joseph Rößler, der besonders im Landkreis Freiburg bekannte Politiker und
Heimatforscher, hat die Geschichte des Dorfes Ebnet im Landkreis Freiburg herausgebracht
, das seit über 30 Jahren seine Wahlheimat ist. Das Buch erhebt keinen Anspruch
, ein wissenschaftliches Werk im strengen Sinn des Wortes zu sein, verrät aber
ein ungemein fleißiges und gewissenhaftes Quellenstudium. Obwohl auf die Geschichte
eines Dorfes beschränkt, gibt es die Geschichte eines Breisgaudorfes als Typ
wieder. Schloß und Herrschaft bestimmten jahrhundertelang das Geschick der Gemeinde
. Stolze, ruhmreiche Namen klingen da auf: die der Herzöge von Zähringen,
der Grafen von Freiburg, der Schnewelin von Landeck und vor allem der Herren von
Sickingen-Hohenburg, die lange Zeit als Kanzler von Vorder Österreich in dem von
ihnen erbauten Schloß in Ebnet residierten und in der Sickingergruft ihre letzte
Ruhestätte fanden, bis zu den Freiherren von Gayling-Altheim, zu deren Geschlecht
die jetzige Schloßherrin Freifrau Elisabeth von zur Mühlen zählt.

Auch die Kapitel über das Werden des Dorfes, seine Kirche und Pfarrei, seine
Schule, sein Besitztum und die Kämpfe um dasselbe im Laufe eines Jahrtausends,
seine Verwaltung und seine Bürger sind nicht nur für die Einwohner der Gemeinde
Ebnet lesenswert, auch Heimatforscher und andere an der Geschichte der engeren
Fleimat Interessierte werden gern nach der in gediegener Aufmachung herausgegebenen
Schrift greifen.

Der Verfasser verzichtet bewußt auf volkskundliche Abhandlungen, Brauchtum,
Sitten und Sagen. Er trifft eine klare Scheidung zwischen Ortsgeschichte und Heimatkunde
eines Dorfes.

Die Arbeit ist in jeder Hinsicht wertvoll, gut und aufschlußreich. Diese warmherzige
Biographie dörflicher Heimatgeschichte dürfte sicherlich die beglückende
Aufgabe erfüllen, weit in die Fremde hinausgesprengte Ebneter wenigstens in Wort
und Bild mit dem Plerzen der Heimat in Verbindung zu halten. Auch darüber hinaus
wird sie bei allen Heimatfreunden Beachtung finden. Robert Mörstadt

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