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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1961/0053
und seit 1553 Anwalt in Straßburg, und Christof von Westerstetten,
Kanonikus des Stifts Ellwangen, für das Zasius mehrfach Gutachten erstattet
hat.

Antonius von Salamanca, Sohn einer Schwester des kaiserlichen
Schatzmeisters Gabriel von Salamanca, Grafen von Ortenburg, war erwählter
Bischof von Gurk in Kärnten, als er 1529 nach Freiburg kam, um hier bei Zasius
Rechtswissenschaft zu studieren. Salamanca fiel in Freiburg dadurch auf, daß
er sich weigerte, den vorgeschriebenen Eid auf die Statuten der Universität zu
leisten; er meinte, als freier Reichsfürst nur dem Reichskammergericht zu unterstehen
. Salamanca erschien mit seinem Präzeptor Peter Bitterlin aus
Ehingen, den ihm Erasmus empfohlen hatte. Bitterlin hatte vorher unter Boni-
facius Amerbach in Basel studiert und benutzte nun seine Freiburger Zeit, um
bei Zasius den Grad eines Lizentiaten der Rechte zu erwerben. 1536 wurde ihm
die Dozentur über den Kodex in Basel anvertraut; „ein geschickter Man, der
wol ze bruchen ist", schrieb Amerbach 153814, als Bitterlin die viel besser dotierte
Stelle eines Konsulenten der Stadt Ulm angenommen hatte.

1531 bis 1533 studierte in Freiburg Christof Seid Rechtswissenschaft,
der Bruder des späteren Reichs Vizekanzlers Georg Sigmund Seid. Der mit den
Fuggern eng verbundene Augsburger wurde 1544 zum zweiten Konsulenten
seiner Heimatstadt bestellt, war 1548 bis 1551 als Vertreter des schwäbischen
Kreises Beisitzer am Reichskammergericht und starb 1557 als Rat Herzog
Albrechts von Bayern.

„Percharissimus auditor"15 des Zasius war seit 1533 Wolf gang Hunger
aus Wasserburg am Inn, ,adolescens supra aetatem doctum'16. Gedichte Hungers
sollten auf Wunsch des Zasius seine ,Epitome' einleiten, Schriften von ihm der
,enarratio de actionibus' beigefügt werden; später verfaßte Hunger eine Elegie
auf den Tod des geliebten Lehrers. Nach Studien bei Alciat in Bourges wurde
er 1540 zum Professor der Institutionen in Ingolstadt bestellt. Später war er
Beisitzer am Reichskammergericht und Kanzler des Bischofs von Freising. Besonders
erwähnenswert sind seine Übersetzung und Bearbeitung der Kaisergeschichte
Cuspinians und seine Übertragung der ,Emblemata' des Alciat, eines
der ältesten in deutscher Sprache im Ausland gedruckten Bücher. Die Veröffentlichung
der hinterlassenen Schriften des bayerischen Richters und Rates
Andreas Perneder hat ihm als Juristen einen Namen gemacht.

,.Quidquid mihi doctrinae in legibus accreverit id omne soli Zasio adscri-
bendum acceptumque perendum esse" schrieb Joachim Mynsinger von
Fr und eck17, der im letzten Jahr vor dem Tode des Zasius seine Rechtsstudien
in Freiburg vollendete. Als Institutionarius und Kodizist in Freiburg,
Beisitzer am Reichskammergericht und als solcher Begründer der sogenannten
Kameraljurisprudenz und schließlich als Reorganisator des Herzogtums Braun-
schweig-Lüneburg zählt Mynsinger zu den bedeutendsten Schülern von Ulrich
Zasius. Mynsinger war es auch, der zusammen mit des Zasius Sohn Johann
Ulrich erstmals in Deutschland die Werke seines Lehrers gesammelt herausgab
. Zasius hatte Johann Ulrich, 1534 mit 13 Jahren immatrikuliert, noch
die ersten Kenntnisse in der Jurisprudenz vermitteln können. Nachdem er, wie
sein Bruder Joachim d. Ä., einige Jahre in savoyischen Diensten gestanden

l-l M a l' I in a Ii n , a. a. O., V, S. 151.
15 Hart in a n n , a. a. O., IV, S. 400.
l» Hart in a n n , a. a. O., IV, S. 358.

IT zit. nach H. Schreiber, Joachim Mynsinger von Frundeck, Freiburg 1834, S. 16, Anm.

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