Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1961/0082
Kloster". (Bericht der Lehrerin Sophie Sachs an das Rektoriat am 12. Mai 1887.)
Die andere Mädchenschule war die „Zum grünen Wald". Sie wurde von den
Augustinerinnen eingerichtet. Als deren Kloster 1786 von den Dominikanerinnen
im Neukloster Adelhausen aufgenommen wurde, führten letztere die Mädchenschule
weiter, und zwar in dem Gebäude neben der Adelhauser Kirche, in
dem heute das Museum für Vorgeschichte, Natur- und Völkerkunde untergebracht
ist. Als die beiden Klöster Adelhausen (1867) und der Ursulinen (1877)
aufgehoben wurden, übernahm die Stadt beide Mädchenschulen.

Nach 1800 kam dazu noch die e va n g e 1 i s c h e S c h u 1 e. Diese wurde 1806
eingerichtet. Die Baupflicht hatte, wie auch für die Schule Herdern, die Domänendirektion
Karlsruhe und diese erstellte im Jahre 1828 in der Zähringer Vorstadt
neben die um die gleiche Zeit erbaute Ludwigskirche ein zweistöckiges
Schulhaus. Es war von Anfang an zu klein, hatte nur zwei übereinander liegende
Schulräume mit zu engen Fenstern und deshalb schlechtem Licht. Kaum
erstellt, waren die Zimmer mit Bänken überfüllt. Es mußten zwei Klassen im
evangelischen Waisenhaus und dann auch noch zwei Klassen im katholischen
Schulhaus untergebracht werden. Fünfzehn Jahre lang plante die Domäne,
ein genügend großes und gut eingerichtetes Schulgebäude zu bauen. Da übernahm
die Stadt am 23. Juni 1877 die Baupflicht und erhielt hierfür 111 140 Mark,
Dieses Geld wurde dann beim Bau eines Knabenschulhauses in der Nordstadt
(Karlschule) verwendet.

Klagen über Schulraumnot und den schlechten Zustand der zu Unterrichtszwecken
verwendeten Gebäude in Freiburg begegnen uns in vielen Berichten
aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Großherzogliche Physicat
schreibt am 9. September 1851: Ein Dezenium wenigstens ist in unseren Jahresberichten
die Klage, daß keine Gemeinde schlechtere Localitäten für öffentliche
Schulen besitzt als Freiburg. Besonders scharf kritisiert sie aber der Schulinspektor
, Domdekan und spätere Erzbischof J. B. Orbin. Dieser mutige, dem
Volke und dessen Schule sehr gewogene Geistliche verfaßte am 11. Juni 1851
einen niederschmetternden Bericht über den Zustand der Freiburger Schulen.
Wir entnehmen daraus folgenden Satz: Der Gemeinderat will für die Schulen
nicht mehr als das unabwendbar Notwendige leisten, wie es in den ärmsten
Gemeinden des Landes geschieht, wo aber die Kinder nur zwei Stunden im
Schulzimmer zuzubringen haben. Vom Schulhaus Adelhausen schreibt er: Die
Zimmer sind so mit Bänken und diese wieder mit Schülerinnen überfüllt, daß
man kaum hineinkommen kann. Dazu kommt, daß das Licht mangelt.

Am 28. Mai 1853 berichtet der Schulinspektor Orbin von einem Schulzimmer
im Ausmaß von 26,5 auf 20 Fuß, in dem 130 Kinder „hineingepfercht sind".
Ein andermal: Mit dem Planen eines neuen Knabenschulhauses gehe man erst
um und es steht noch in Frage, wann es zur Ausführung kommt, da dieser Plan
schon zwanzig Jahre in der Schwebe steht.

Ähnliche Berichte liegen von der Schule St. Ursula aus dieser Zeit vor. Auch
deren Gebäude wird als sanitär und ästhetisch unbefriedigt bezeichnet. Schon
als es „auf dem Graben" eingerichtet wurde, war es recht mangelhaft. Die
Fenster waren zu schmal und gingen zum Teil auf die belebte Egelgasse (Eisenbahnstraße
) hinaus. So konnte im Zimmer Nr. 1 nur Religionsunterricht erteilt,
aber weder gelesen noch geschrieben werden. Die Böden waren schadhaft und

80


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1961/0082