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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1961/0084
nördlichen Stadtteil findet sich, ein Platz an der Ecke Karlstraße und Ludwigstraße
beim alten Friedhof, der vormalige Solclatenfriedhof, welcher Eigentum
der Gemeinde ist. (Heute der Spielplatz für die Karlschüler.) Er zeichnet sich
aus durch Ruhe, Gesundheit und Licht. Durch ein solches Schulhaus könnten die
überfüllten oder weniger geeigneten alten Lokale entlastet werden. Man müßte
mit 1000 Schülern aus diesem Stadtteil für die nächsten Jahre rechnen. Hierfür
wären bei einer Klassenstärke von 60 Schülern etwa 18 Lehrzimmer nötig.

Als dann doch wieder nichts geschah, kam nach nahezu zwei Jahren, am
6. November 1878, vom Großherzoglichen Oberschulrat Carlsruhe ein Schreiben
an das I^reiburger Bezirksamt: Die Lokale der dortigen Mädchenvolksschule
und zum Teil auch der Knabenschule befinden sich in einem derartig ungenügenden
Zustand, daß dadurch der Unterricht und die Gesundheit der Schüler
gefährdet ist. Wir veranlassen Großherzogliches Bezirksamt, hierwegen mit
der Stadtbehörde in Verhandlung zu treten und mit vollem Nachdruck dahin
zu wirken, daß baldigst obige Übelstände in ausreichender Weise abgestellt
werden.

Daraufhin setzten langwierige Verhandlungen ein, die sich bis zum November
1881 hinzogen. Um etwas wirklich Würdiges und Praktisches zu schaffen,
wurden von Basel, München, Lahr, Pforzheim, Karlsruhe und Mannheim Gutachten
eingeholt, aus Städten, in denen die Jahre vorher mustergültige Schulhäuser
erstellt worden waren. Gleichzeitig wurde mit sämtlichen Angrenzern
vom Soldatenfriedhof verhandelt, auch mit Emil Phyrr, dem das nördlich anstoßende
Grundstück gehörte. Dieses wurde gekauft und darauf das Schulhaus
erstellt.

Am 18. November 1881 konnte der Architekt Müller beauftragt werden, mit
den Grabarbeiten beginnen zu lassen. Nach einer Bestimmung des Stadtrats
durften beim Bau nur arbeitslose Verheiratete beschäftigt werden. Zwei Jahre
später, am 5. November 1883, wurde das Gebäude der Schulleitung übergeben.
18 Klassen, die bis dahin in der Theaterschule und im Renzschen Bierkeller
am Karlsplatz untergebracht waren, kamen in die neue Schule, die den Namen
Karlschule erhielt.

Wie der Oberbürgermeister Schuster bei der Festrede erwähnte, müßte die
Stadt sofort auch an die Erstellung eines Knabenschulhauses im Süden der
Stadt gehen, da sich die Schülerzahl in den letzten acht Jahren geradezu verdoppelte
. Mußten doch noch eine ganze Reihe von Knabenklassen in den verschiedensten
Häusern bleiben, in der völlig ungeeigneten Torschule allein sieben
Klassen, im alten und veralteten Schulhaus in der Herrenstraße eine Klasse, im
evangelischen Schulhaus zwei Klassen, im Renzschen Bierkeller drei Klassen.

Der Platz für das zu erbauende Schulhaus war vorhanden, nachdem 1884 die
Gasfabrik vom Kronenmühlerunzkanal weg ins Metzgergrün im Stühlinger
verlegt worden war. Noch einmal besichtigten Abordnungen die neuesten Schulhäuser
anderer Städte, vor allem in Basel und Frankfurt, und brachten gute
Anregungen mit. Lange Verhandlungen gab es diesmal nicht. Schon im folgenden
Jahre wurde der Platz ausgeebnet und das Fundament für ein großes
Schulhaus mit 24 Klassenzimmern hergestellt. In den Jahren 1885 und 1886
wurde das Haus gebaut und gut eingerichtet, 1887 dann bezogen. Besonders
bemerkt wurde, daß in die Schulsäle eine Warmwasserheizung gelegt und die

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