Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1961/0092
So zogen sich die Verhandlungen ein ganzes Jahrzehnt hin. Inzwischen war die
Einwohnerzahl und damit auch die Zahl der Schulkinder so stark gestiegen, daß
man mit zwölf Schulklassen rechnen mußte, während bei der Eingemeindung
ein Lehrer für die evangelische Schule genügte und auch nur ein Lehrer in
einer katholischen Privatschule unterrichtete.

Im Gewann Metzgergraben fand man einen geeigneten Bauplatz. Am selben
Tage wie die Einweihung der Schule in Betzenhausen, am 4. September 1909,
fand auch die der Schule in Haslach statt. Seither hat sich die Zahl der Bewohner
dieses Vorortes vervielfacht. Ein Wohnviertel nach dem anderen ist
entstanden. Das Schulhaus mußte erweitert und dort zwei Schulabteilungen
eingerichtet werden.

Es ging nicht lange, dann genügten auch diese nicht mehr. Da bot sich eine
gute Gelegenheit, zu einem weiteren Schulgebäude zu kommen. Zum Bau eines
LIeimes für die Hitlerjugend südlich von Haslach mußte die Stadt einen namhaften
Beitrag leisten. Dafür wurden ihr die Räume des oberen Stockes für
ihre Schule zur Verfügung gestellt. Es konnten dort sieben Klassen untergebracht
werden. Nach der Besetzung Freiburgs durch, die Franzosen beanspruchten
diese das ganze Gebäude für die „Organisation nationale emigration"
zum Zwecke der Anwerbung ausländischer Arbeiter. Am 2. Mai 1949 wurde das
ganze Haus der Stadt zurückgegeben, welche es instandsetzen ließ, so daß eine
Schulabteilung mit 15 Klassen dort Platz fand.

Wie im Westen, so wuchs die Stadt auch im Osten. Auch dort entstanden
neue Häuserblöcke. So mußte auch an den Bau eines Schulhauses in der Oberwiehre
gedacht werden. Der Lokalverein dieses Stadtviertels wünschte, es
möge weit hinaus gestellt werden und verwarf den Vorschlag des Bauamtes, es
auf den damals noch freien Platz Ecke Glümer- und Zasiusstraße zu errichten,
wodurch es zu nahe an die Turnsee- und Lessingschule gekommen wäre. Beim
Lehrerseminar an der Schützenallee wurde ein passender Platz gefunden und
konnte ein Bau mit 34 Lehrsälen erstellt werden, der dann auch von 24 Buben-
und Mädchenklassen am 19. April 1915 bezogen wurde. Die Schule wurde nach
dem damaligen Oberbürgermeister Emil-Thoma-Schule benannt. Heute
sind dort 1000 Schüler und Schülerinnen in 26 Klassen, darunter sechs Mittel-
schulklasseu, untergebracht.

Gleichzeitig bekam auch der Vorort Günterstal sein neues Schulhaus.
Dort wurden die Kinder seit je und auch noch jahrelang nach der Eingemeindung
im Jahre 1896 in unpassenden Räumen im Waisenhaus unterrichtet, ja es
mußte, als die Schülerzahl anstieg, der Gartensaal des Gasthauses zum Hirschen
als Schulraum benutzt werden. In einem Schreiben des Vereins zur Wahrung-
berechtigter Interessen Günterstals vom 16. März 1916 an die Stadtverwaltung
wurde die Erbauung eines Schulhauses als unbedingt dringlich bezeichnet und
die Pläne, den Speicher des Waisenhaixses als Volksschule auszubauen und im
Torgebäude einen Lehrsaal einzurichten, als völlig ungeeignet verworfen. Der
Stadtarzt unterstützte den Verein. So ging die Stadtverwaltung daran, sich
nach einem geeigneten Bauplatz umzusehen. Er wurde vor dem Tore gefunden.
Als der Bürgerausschuß den Voranschlag von 135 000 Mark am 1. Oktober 1913
genehmigt hatte, konnte mit dem Bau begonnen werden. Dieser zog sich, weil
viele Handwerker als Soldaten eingezogen wurden, bis ins Frühjahr 1915 hin.
Endlich am 12. April konnte das neue Schulhaus bezogen werden. Bei der
schlichten Schulfeier erinnerte Oberbürgermeister Thoma daran, daß der Vorort
nach seiner Eingemeindung 25 Jahre lang warten mußte, bis er sein Schul-

90


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1961/0092