Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1961/0096
In sechs Gebäuden werden 37 Klassenzimmer mit den notwendigen Nebenräumen
für Religionsunterricht, Biologie, Chemie, Physik und Werkunterricht
untergebracht; drei Bauten werden den unteren vier Schuljahren, einer den
Oberklassen mit Mittelschulzug, einer dem Hausmeister (mit Arztzimmer) und
dazu ein Bau den Veranstaltungen (Aula) dienen. Später soll die Tivolischule
abgebrochen und dort eine „Turnhalle" erstellt werden, in der unten Gymnastikräume
für die kleinen und darüber ein weiter Raum als Turnhalle für die
großen Schüler sich befinden und der Gesundung der Jugend dienen.

Im Geiste sehe ich jenen alten Schulmeister der Trivialschule, Dominiens
Siber, im engen Räume mit den aus der Bleifassung fallenden Kreuzerscheiben
in stickiger Luft mit 130 Kindern sich abmühen und seine Berichte an die Stadtverwaltung
abfassen, und ich lese noch einmal die Schreiben des Schulinspektors
Orbin, der verzweifelt ob der traurigen Schulverhältnisse vor hundert Jahren
das vernichtende Urteil abgibt: „Der Gemeinderat in Freiburg will für die
Schulen nicht mehr als das unabwendbar Notwendige leisten, wie es in den
ärmsten Gemeinden des Landes geschieht."

Und doch! Schon wieder wird über Schulraumnot geklagt. In der Lortzing-
schule mußten vier Jahre nach Inbetriebnahme vier Schulzimmer im Kellergeschoß
eingebaut werden, wo die Kinder bei Neonlicht ihren Unterricht erhalten
. Die Mooswaldschule hat vier Noträume bekommen, weil dort an 450
Schülern nun in zwölf Klassen sitzen. Die Schenkendorfschule, die heute den
Überfluß der Haslacher Schulabteilungen aufnehmen muß, solle einen größeren
Anbau bekommen.

Bei der starken Zunahme der Bevölkerung und ihrer Kinder kommt die
Stadt nur mühsam den Bedürfnissen an Schulraum für die Volksschule nach.
Doch sie weiß die Verhältnisse zu meistern. Und wenn noch vor 150 Jahren die
Herren der Stadtverwaltung verzweifelt die Hände rangen, weil 1500 Gulden
für den Ausbau eines alten Hauses zum Schulhaus benötigt waren, werden
heute Millionen genehmigt. Es gilt ja der Volksschule, der Schule jener, auf
deren die ganze Gesellschaftsordnung sich aufbaut.

Literatur:

Städt. Archiv in Freiburg i. Br.: Bausache, Schulen.

Hermann Flamm: Geschichtliche Ortsbeschreibung der Stadt Freiburg i. Br., II. Band,
1903.

A. Poinsignon: Chronikblätter der Stadt Freiburg i. Br., 1892.

Joseph Ehrler: Die weltlichen Ortsstiftungen der Stadt Freiburg i. Br., 1913.

H. Schreiber: Die Volksschulen in Freiburg, ein Beitrag zur Geschichte der Stadt, 1867.

Franz Bauer: Beiträge zur Schul- und Gelehrtengeschichte I. Zeitschrift der Gesellschaft
für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde in Freiburg
i. Br. und der angrenzenden Landschaften, 1869.

Franz Bauer: Die Vorstände der Lateinschule, 1867.

Leo Wohleb: Gervas Sauffer und die älteste Ordnung der Lateinschule in Freiburg
i. Br. Z.G.O.N.F. 40.

Hans Mecking: Das Schulpatronat in Baden in seiner geschichtlichen Entwicklung.
Baden im 19. und 20. Jahrhundert. Band III, 1953.

Fritz Frey: Aus der Geschichte des Erziehungswesens in Heidelberg, 1954.

K. Th. Zingeler: Eine Schulordnung von 1586. Diöz. Archiv von Schwaben Nr. 1, 1885.

94


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1961/0096