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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1961/0104
Das Merzsche Amthaus blieb noch lange Ruine. Am 2. Januar 1710 verkaufte
die Herrschaft „denjenigen freyen Platz, auf welchem vorzeiten das
Mertzische Ambthaus gestanden", dem Philipp Duffner, Bürger und Rotgerbermeister
in Waldkirch für 150 Gulden rauher Freiburger Münz- und Rappenwährung18
. Aus der Konkursmasse des Philipp Duffner ging dann das Anwesen
am 12. September 1729 an den Meister Joseph Wenkh, Bürger und Kri-
stallbalierer, für 700 Gulden über19. Es ist das Plans Engelstraße 5, derzeit
Gasthaus zum Schwarzwälder Hof.

Das Hegersche Amthaus

Nachdem die herrschaftlichen Beamten sich schon während des Dreißigjährigen
Krieges im Hegerschen Plause niedergelassen hatten, lag nahe, daß die
Herrschaft am Erwerb dieses Anwesens besonders interessiert war. Bürgermeister
Conrad Heger20 besaß außer diesem noch das Gasthans „Zur Krone" beim
Niedertor. Seine Witwe und die Schwiegersöhne verkauften das obere Haus am
15. Juni 1655 der löblichen vorderösterreichischen Kammer samt Scheune, Keller
, Garten und Zubehör, am Turm beim oberen Törlein gelegen, stößt vorne
an den Turm und die Straße, hinten und einerseits an die Stadtmauern, andererseits
an Hans Jerg Menner, Hans Storz, Johann Miller, Lorenz Meyenblust
seligen Hofstatt, an Adam Scherers Scheune und Johannes Winter seligen Behausung
, ist ohne die gewöhnlichen Herrenrechte und schuldet dem Margarethenstift
4 Schilling und 5 Schilling an dessen Kustodie für Bodenzins. Der verstorbene
Obervogt Oberst Äscher hatte 350 Gulden Kapital auf dem Hause
stehen, sonst war es frei, ledig und eigen. Der Kaufpreis betrug 1100 Gulden
und war abzüglich des Äscherschen Guthabens jährlich mit 75 Gulden zu tilgen.
Die Kosten für den Brunnen sollen von der Brunnstube bis zum Brunnens (ock
Stadt und Kammer hälftig tragen und auch hälftig das Wasser haben. Vom
Stock aus aber hat die Stadt für alles aufzukommen. Auf Antrag der Hegerschen
Erben sollte der Kaufvertrag vor dem Stadtrat ratifiziert werden, was
auch geschah. Dabei stellte die Stadt zur Bedingung, daß bei einem künftigen
Verkauf des Hauses dieses nicht als freie Behausung, sondern als ein Bürgerhaus
verkauft werden und die Stadt zur Wahrung ihrer Rechte und Freiheiten
hierzu den Zug dazu haben soll21.

Bei dem 1655 zum Amthaus gewordenen Gebäude handelt es sich um ein
Anwesen, dessen Geschichte bis zum Jahre 1487 zurückverfolgt werden kann.
Rudolf Küchlin und seine Gemahlin Beatrix geborene von Hohenrechberg stifteten
auf den St.-Katharinen-Altar des St.-Margarethen-Münsters zu Waldkirch
in diesem Jahr eine Pfründe. Unter den Pfründerträgnissen waren auch 5 Schilling
ab des Bronners Haus zu Waldkirch bei dem Diebsturm22. Die in dem oben
genannten Kaufvertrag weiter als Bodenzins genannten 4 Schillinge erhielt das
St.-Margarethen-Stift seit dem Jahre 1512, wo am 24. Mai der Ritter Caspar
von Blumeneck dem Stift eine Anzahl Gülten und Bodenzinse im Elztal verkaufte
, die er von seinem Vater Heinrich von Blumeneck ererbt hatte. Darunter

18 Originalurkunde (Pergament, beschädigt, Siegel ab) im Besitze des Verfassers. Abschrift GLA 61/13 102.

19 Originalurkunde (Papier, Oblatensiegel der Stadt — Typar 1634—) im Besitze des Verfassers.

20 Conrad Heger war Kronenwirt und seit 1591 Stadtrat in Waldkirch, 1598 wurde er Bürgermeister und
starb am 2. Dezember 1632. StAW Ratsprotokoll 1629—1638 B VI II 172.

21 StAW Ratsprotokoll 1655 B Vllt 175.

22 CLA St. Katharinenpfründe, 107/303.

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