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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1961/0105
4 Schillinge Bodenzins auf Martini ab einem Haus zu Waldkirch in der Stadt
oben am Diebsturm, das zu der Zeit Jacob Brun, der Gerber, besaß23.

Im Holländischen Krieg fiel Freiburg am 16. November 1677 in die Hände
der P'ranzosen. Marschall Crequi schickte ein starkes Streitkorps gegen das vom
Herzog von Lothringen geführte Entsatzheer. Die kaiserliche Vorhut unter General
Schulz traf bei Waldkirch auf die von General Villars geführten Franzosen
. Es kam zu einem Gefecht24. Aber schon am 15. November waren die Franzosen
in Waldkirch eingefallen und hatten große Teile der Stadt verbrannt25.
Auch das Amthaus fiel den Flammen zum Opfer26. Der Turm am oberen Törle
(Diebsturm) fiel 1683 zusammen und zertrümmerte das benachbarte Häuslein
des Lorenz Furtwängler27.

Der Stahlhof als Interim samthaus

Franz Christoph Babst von Staffelfelden, der seit dem 17. Februar 1671
Obervogt und schon seit 1664 in Waldkirch war, hatte gleich nach seinem
Dienstantritt von Philipp Meyenblust ein Haus auf dem Stahlhof gekauft28.
Nach seinem Tod - - er wurde am 12. Oktober 1673 in Freiburg bei den Augustinern
begraben — verkauften die Erben das Haus an den Amtmann Balthasar
Jacob Sulger. Dieser konnte nach dem Brand des Amthauses die Dienstgeschäfte
im eigenen Haus abwickeln29. Als Sulger 1687 starb und Hans Georg
Ignaz Schmidt an seine Stelle trat, fand dieser im Sulgerschen Hause Unterkunft
. Da aber außer Sulgers Erben noch mehr Partien im Hause wohnten,
konnte er dort weder einen Amtstag abhalten noch einen ordentlichen Haushalt
führen. Außerdem zwangen ihn die Kriegsverhältnisse zu langer Abwesenheit,
so daß die Verwaltung sehr in Nachstand kam. Von Villingen aus, wo Schmidt
im Exil seinen Verwaltungsgeschäften nachging und dort auch Gerichtstage abhielt
, berichtete er am 23. Januar 1698 an die nach Waldshut geflüchtete Regierung
wegen der Unterbringung der Obervogteiverwaltung. Veranlassung dazu
gab Hans Adam Tröndle, welcher das Haus auf dem Stahlhof von den Sulgerschen
Erben erworben hatte und nun im Begriffe stand, es weiter zu verkaufen,
wodurch das Mietverhältnis des Amtmanns in Frage gestellt werden konnte.
Schmidt beklagte sich nicht allein wegen der Enge des ihm zur Verfügung stehenden
Raumes, sondern auch wegen des weiten Kirchwegs und wegen der Unsicherheit
„insonderheit vaganten Gesindels". Schon seinem Vorgänger schien
die Gegend in der Vorstadt nicht ganz geheuer. Am 4. April 1654 berichtete dieser
an die Regierung in Freiburg, daß ein Wolf vor einem Jahr in seinen
Schweinestall eingesprungen und einen Frischling habe anpacken wollen, „item
an meiner Seite meinen Hund weggenommen ungeachtet ich selbdritt war und
noch alle Nacht ein W^olf vor meiner Wohnung herum schwebt (da ich ganz

2a GLA Missivbuch 1532—1617, 67/1408.

- ' Schreiber, Heinrich; Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau, Freiburg 1857.

Barth, Franz Karl; Baar, Schwarzwald und Oberrhein während des zweiten Raubkrieges Ludwigs XIV.,
Schau-ins-Land, Jahrlauf 64, Freiburg 1937.

25 Wetzel a. a. O. S. 455.

26 GLA 226/48.

Jörger, Fritz; Ältere Siedlungsgeschichte des Elztals, ..Das Elztal", Unterhaltungsbeilage zur Waldkir-
cher Volkszeitung — Der Elztäler, Nr. 4, 1. Februar 1956.
28 s. Anm. 2d, Abbildung dort Seite 465.

20 Haus Lange Straße 86. Amtmann Sulger bat, seinen Brunnen in den Amthof richten zu dürfen (Ratsprotokoll
6. Juli 1688 B VIII 179). Benedikt Mösch sagte, er habe ungefähr vor 14 Jah ren das Feuer-
recht von Adam Herr aus dem allhiesigen Amthaus auf dem Stahlhof an sich erkauft und in sein Haus
hineingezogen (Ratsprotokoll 27. März 1697 B VIII 180).

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