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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1961/0106
offen in Leib- und Lebensgefahr samt meiner Armut und Documenten vor der
Stadt sitze)"30. Amtmann Schmidt wies in seinem Bericht darauf hin, daß für
das Amthaus nicht nur der Platz, sondern auch Steine und LIolz nach Notdurft
vorhanden und die Untertanen die nötigen Handfronen leisten müssen. Von der
Gemeinde Glottertal stünden noch 210 Gulden offen, die verwendet werden
könnten, auch seien aus der Besoldung des Obervogts Mittel frei, weil diese
Stelle quasi aufgehoben, indem der Obervogt neben dem Amtmann auch die
Inspektion über die Herrschaften Kürnberg und Elzach habe. Jetzt sei der
Obervogt beim Amt soviel als das 5. Rad am Wagen. Bei der geringen Besoldung
von 250 rauhen Gulden könne er nicht bestehen, noch werde er eine Wohnung
in der Stadt Waldkirch finden. AVeiteres ist den Akten nicht zu entnehmen31
.

Der Wiederaufbau

Wann das Amthaus wieder aufgebaut wurde steht nicht genau fest. Aus
der Rechnung der St.-Catharinen-Pfründe für das Jahr 1700 läßt sich entnehmen
, daß es zu der Zeit noch nicht wieder errichtet war, denn der Bodenzins
wurde in Abgang genommen32. Hingegen bezeugt das Ratsprotokoll von 1704
den Wiederaufbau. Johann Mayenblust verkaufte am 26. März dem Heinrich
Daniel, Schneider und Bürger, sein Haus, bei dem oberen Tor gelegen, stößt
einseits an das neu erbaute Amthaus33. Die Arbeiten wurden von den Untertanen
„aus lauterer Devotion und ohne einiges Entgeld der löblichen Kammer"
geleistet34. Allem Anschein nach wurde nur das allernotwendigste hergestellt
und dieses mit unzulänglichen Mitteln. Keine drei Jahrzehnte dauerte es, bis
Klagen über akute Baufälligkeit laut wurden.

Am 21. März 1730 berichtete der Amtmann Franz Josef Xaver Steyrer von
Riedenberg an die Regierung in Freiburg, die Amtsscheune und Stallung seien
derart ruinös, daß ein Unglück zu besorgen sei, wenn man nicht zuvorkomme.
Der Obervogt Josef Anton von Rottenberg35 bekam daraufhin den Auftrag,
mit einem sachverständigen Zimmer- und Maurermeister einen Augenschein zu
nehmen und einen Kostenvoranschlag einzureichen30. Der Stadtrat erlaubte
dem Obervogt, die Stadtmauer bei der alten Amtshofstatt abzubrechen und
die Steine zu dem beabsichtigten Bau zu verwenden. Das Jahr darauf war der
Schaden noch nicht behoben. Der Obervogt berichtete, daß nicht nur das Dach
der Scheune, sondern auch das des Amthauses sehr schadhaft sei und bei dieser
noch guten Witterung (28. August) neu umgeschlagen und eingedeckt werden
sollte. Auch die Hofmauer und sonst noch einige Kleinigkeiten, welche für die
bessere Bewohnbarkeit des Hauses nötig waren, standen zur Instandsetzung an.
Die Ausführung der Reparaturen im Taglohn wurde genehmigt37. Weil aber
zuerst eine Verfügung von höchster Stelle abgewartet werden mußte, war, bis

30 GLA Jagdwesen 1568—1654 79/757.
3t GLA 226/48.

32 GLA Rechnung über St.-Catharinen-Pfründgefälle 107/271.

33 StAW Ratsprotokoll 1700—1709 B VIII 181.

31 s. Anm. 18.

33 Franz Josef Anton von Rottenberg stammte aus Würzburg. Sein Vater Adam Wolfgang war Kanzler
bei der vorderösterreichischen Regierung in Freiburg. Er wurde am 1. Dezember 1701 bei der Universität
Freiburg immatrikuliert, wurde kaiserlicher Rat und 1714 Obervogt bis 1756, starb am 15. März
1762 und wurde in der Stiftskirche vor dem Josefsaltar beerdigt.

36 GLA Wegen Reparierung der ruinösen herrschaftlichen Amts-Scheuren und Stallung in Waldkirch
226/53.

37 GLA Wegen Reparierung der Dachung in dem Amthaus und Scheuren zu Waldkirch 226/54.

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