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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1961/0110
davon zu reden, daß auf der hinteren Seite das Gebäude vom Keller bis unier
das Dach gestützt, die Riegel des oberen Stocks meist verfault seien. Bei jedem
Sturmwind sei der Einsturz zu befürchten. Er erlebte den Einsturz nicht. Am
Weihnachtstag 1763 starb er im Alter von 41 Jahren. Der seitherige Amtmann
Josef Thaddäus v. Kornritter wurde sein Nachfolger. Er wohnte jedoch nicht
mehr selbst im Amthaus, sondern hatte sich um eine andere Wohnung umgesehen
und zahlte lieber 50 Gulden Jahresmiete, als geduldig zu warten, bis
ihm das Haus über dem Kopf zusammenfiel. Dafür hatte der Amtsschreiber
Josef Thomas Sauttermeister das zweifelhafte Vergnügen, in dem verlotterten
Bau zu hausen. Starke Stürme jagten in den ersten Januartagen des Jahres
1764 übers Land. Dem Amtsschreiber wurde angst und bange. In der Nacht
vom 11. Januar wurde er durch ein starkes Krachen aus dem Schlaf geweckt.
Eilends nahm er zusammen was er gerade erwischen konnte und suchte in den
unteren Gemächern Zuflucht. Dieses Mal wurde auch den Freiburger Herren
unheimlich zu Mute, als sie den Bericht des Amtsschreibers in Händen hielten.
Der neue Obervogt war noch nicht im Amt. Bis dahin sollten zunächst Werkverständige
versuchen, das Amthaus durch Abstützen vor dem Einsturz zu bewahren
. Als Kornritter kam, legte ihm der Amtsschreiber sofort seinen Bericht
vor. Der stiftische Maurer Josef Jäger40 mußte sofort die nötigen Vorkehrungen
treffen, um wenigstens das Schlimmste zu verhüten. Er fand die Fundamente
samt allem Wandgehöiz so stark verfault, daß letzteres mit den Fingern zer-

Abb. 3 Häuser Schusterstraße 11 und Eckstraße 8 an der Stelle des Amthauses von 1655.

(Foto-Müller, Waldkirch)

46 Josef Balthasar Jäger aus Schnepfau, Maurer beim Stift, wohnte 1772 im Rottenbergischen Haus, wurde
1772 vom Stift entlassen, gest. 8. Juli 1783 über 56 Jahre alt.

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