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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1961/0132
Allmenden, während das Dreisamtal und seine Seitentäler alle nur möglichen Flurformen
zeigen: das Zartener Becken Block- und Streifenflur, Burg und Stegen aber
blockartige Fluren von Hofgruppen, der Südwesten wechselnd Einöden und Hof-
gruppenfluren, der Südosten ungleichmäßig streifig geregelte Fluren, die nördlichen
Täler gleichmäßig streifig geregelte Fluren, in ihren oberen Teilen aber auch Einödfluren
. Der Besitz der Klöster und des Adels und die großen Allmenden um St. Peter
und Oberried gehören nicht in den Rahmen der Untersuchung bäuerlichen Besitzes
und seiner Flurformen. Sie müssen für sich betrachtet werden. Die Verschiedenheit
der Flurformen findet ihre Erklärung zum Teil in den morphologischen Verhältnissen
des Geländes, die zur „natürlichen Ausstattung" gehören, die das Beiblatt zu Karte B
(landschaftliche Gliederung) darstellt, aber nur zum Teil, denn „ein Flurbild ist in
mindestens ebenso starkem Maße ein Gebilde menschlichen Wirkens in der Geschichte"
(S. 57). Darauf näher einzugehen, bezeichnet der Verfasser selbst als verlockend, aber
er verzichtete darauf und beschränkte sich auf die reine Beschreibung, die er sich als
Aufgabe gestellt hatte. Diese Aufgabe hat er gelöst. Der Historiker freut sich über
die Flurkarten, die Flächenbenutzungskarten und die Übersichtskarten und über den
Text. Willkommen wäre ein Ortsregister gewesen, das kaum mehr als eine Seite in
Anspruch genommen hätte, aber den Vergleich von Angaben und Beobachtungen über
den gleichen Ort in den verschiedenen Kapiteln wesentlich erleichtern würde. Der
Rezensent hat die Entstehung der Arbeit in ihrem Anfangsstadium beobachten können
und weiß, weiche Mühe allein Beschaffung und Aufbereitung des Kartenmaterials
bereitet haben. Daß eine so klare und zuverlässige Übersicht, wie die Karte C sie
bietet, das Ergebnis ist, zwingt zu Dank und Anerkennung trotz des „Schwarzen

Peters"- M. Wellmer

Rudolf Metz, Edelsteinschleiferei in Freiburg und im Schwarzwald und deren Rohstoffe
, Moritz Schauenburg Verlag Lahr/Schwarzwald 1961, 110 Seiten mit 22 Abbildungen
im Text, herausgegeben vom Alemannischen Institut in Freiburg i. Br.

Es ist, als wirke die seit jeher in diesem Gewerbe übliche Arbeitsteilung auch in
den mit seiner Erforschung beschäftigten wissenschaftlichen Disziplinen nach. Im
Rahmen der einen wird die Herkunft der rohen Steine eruiert und die technische und
merkantile Seite ihrer Verarbeitung verfolgt. Die andere sucht die in alle Welt verstreute
, zu Kunsterzeugnissen verarbeitete Ware wieder zusammen. Zumindest in
den Werkstätten der Borer, Balierer und Hohlwerker treffen sie aber einander.
Gerade das Thema der Edelsteinschleiferei ist ein Beispiel dafür, wie verschiedene
Ausgangspositionen nötig sind, um ein Gesamtbild zu erarbeiten.

Rudolf Metz hat es vor allem von der Frage nach der Herkunft der verarbeiteten
Rohstoffe unter Ausschaltung in der Literatur sich vererbender Irrtümer beleuchtet.
Aus mineralogischer Kenntnis und aus der Kombination des Quellenmaterials wird
die Herkunft der in Freiburgs Umgebung und in den Freiburger und Schwarzwälder
Schleifereien verarbeiteten Rohstoffe fixiert: so Achat aus Porphyren des mittleren
Schwarzwaldes, Karneol aus dem Karneoldolomit im Kinzigtal und aus dem Hotzen-
wald, Chalzedon aus dem Quarzriff von Badenweiler, Blauer Chalzedon vom Todtnauer
Silberberg, Bohnerzjaspis aus dem Markgräflerland. Im Hinblick auf die kunstvollen
Erzeugnisse der Freiburger Hohlwerker interessiert beispielsweise ganz besonders
, daß im Kanderner Eisenerzrevier mitunter bis kopfgroße Bohnerzjaspis-
knollen gewonnen werden konnten.

Die in der Blütezeit des Gewerbes hauptsächlich verarbeiteten Rohstoffe stammen
hingegen nicht aus der Umgebung — wie genugsam bekannt und vielfach belegbar.
Es sind dies Achat aus dem Saar-Nahe-Gebiet, Bergkristall aus den Schweizer Alpen
und Granat aus Böhmen. Eine seltsame Tatsache, daß böhmische Granaten nicht -
wie anzunehmen naheliegen würde - - im Ursprungsland der Steine, sondern ausgerechnet
in Freiburg und Waldkirch geschliffen wurden und daß ein kaiserliches
Privileg von 1601 den Granatenverkauf ausdrücklich nur nach Freiburg und Wald-

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