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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1962/0006
liefert ist dann, daß Birchtilo und sein Bruder Gebezo in Sulzburg begraben
seien8, wobei offenbar der ältere und der jüngere Birchtilo, wie auch, in der
neueren Forschung zu einer Person verschmolzen wurden.

So ist das Kloster Sulzburg eine Gründung und frühe Grabstätte der Birch-
tilonen-Bertholde, der Familie also, in der Überlieferung und Forschung Vorfahren
der Markgrafen von Baden und der Flerzöge von Zähringen sehen0. Die
Klostergründung wäre ein erster Versuch eines Zweiges dieser aus dem inneren
Schwaben stammenden Familie, sich im Breisgau und an einer schon durch den
Bergbau wichtigen Stelle festzusetzen. Es sind wohl persönliche Entscheidungen
und der unter Kaiser Heinrich übermächtige Einfluß des Bistums Basel, die
diesen Versuch scheitern lassen.

Der Bergbau, der später die wirtschaftliche Grundlage für das Gedeihen
der Stadt Sulzburg wurde, setzte in dieser Gegend schon im 10. Jahrhundert
ein10. Im Jahre 1028 verleiht Kaiser Konrad II. dem Bischof von Basel die Silbergruben
im Sulzburger Tal11. Das war bisher das früheste feste Datum für
den Silberbergbau im Schwarzwald. Dieses Datum kann um etwa 50 Jahre
vorverlegt werden, nachdem Rudolf Metz im Mörtel der ottonischen Klosterkirche
gepochten Flußspat aus dem Abraum der Gruben Riester-Himmelsehre
festgestellt hat12. Sicherung und Überwachung der Gruben und Hüttenanlagen
könnte bald eine Burg auf dem Kastelberg oberhalb von Döttingen übernommen
haben. Die sehr weitläufige Ruine mit den Resten eines großen Turmhauses
und riesigen Gräben trägt klar die Züge einer Bergwerksburg; sie geht
wohl in die Zeit um 1100 zurück und läßt sich nach Anlage und Umfang mit
den bedeutendsten frühen Bargen des Breisgaus vergleichen. Es ist unbekannt,
von wem die Burg angelegt wurde und wer sie später besaß13. Auffallend ist,
daß kaum einen Kilometer weiter im Tal eine ebenfalls bedeutende Bergwerksburg
, das .,Schlößle" oberhalb der Stadt Sulzburg liegt. Wenn es konkurrierende
Interessen waren, welche hinter der Anlage der beiden Burgen standen,
so könnte man annehmen, daß es die Herzöge von Zähringen waren, die mit
der Burg auf dem Kastelberg ihren Ansprüchen auf das Bergregal Nachdruck
verleihen wollten14, und daß hiergegen die Bischöfe von Basel auf Klostergrund
eine eigene Burg errichteten. Die Burg auf dem Kastelberg würde nach ihrem
Typus in die Reihe der Zähringerburgen passen15. Man könnte aber auch eine
zeitliche Abfolge der beiden Burgen annehmen, da das Schlößle deutlich jüngere
Züge trägt. Dann müßte man das Absinken der Burg auf dem Kastelberg
mit der Gründung der Stadt Sulzburg durch die Herren von Üsenberg zusammenbringen
. Diese werden seit 1157 als Schirmvögte des Klosters Sulzburg genannt1
". Wie und wann sie zu dieser Stellung kamen, ist nicht überliefert; es
wurde schon angenommen, daß sie etwa von der Frauenseite her Nachkommen
der Birchtilonen seien und deshalb die Vogtei erhielten17. Einer Blutsverwandt-

8 Gcnealogia Zaringorum, MGSS 15, 755.

9 H.Büttner, Die Zähringer im Breisgau und Schwarzwald während des 11. und 12. Jahrhunderts, Schau-
ins-Land 76, 1958, 5 f.

10 E. Gothein, Beiträge zur Geschichte des Bergbaus im Schwarzwald, ZGO 41, 1887, 389.

11 MGH DK II n. 179 (1028 Dezember 15).

12 R. Metz untersuchte zwei Proben, die ich aus dem ottonischen Mauerwerk der Apsis und eines Arkaden-
pfeilers der Nordseite entnommen hatte.

13 A. Poinsignon, Ödungen und Wüstungen im Breisgau, ZGO 41, 1887, 345.

14 Gothein a. O.

15 J. Schlippe, Burgen der Zähringer, Badische Heimat 59, 1959, 272 ff.

16 Trouillat, Mon. de Bäle 1, 551.

17 Th. Mayer-Edenhauser, Zur Territorialbildung der Bischöfe von Basel, ZGO 91, 1939, 256 Amn. 5.

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