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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1962/0010
Baues auf das Mittelschiff brachte und dazu die Dachzone und die Fenster der
Südseite erfaßt hat.

Schließlich hat dann der Einbau von barocken Emporen den Raum verstellt
und das ottonische Raumbild vernichtet.

Der ottonische Gründungsbau

Die ottonische Klosterkirche läßt sich heute ganz klar rekonstruieren als eine
schlichte Pfeilerbasilika mit Apsiden im Osten und im Westen (Abb. 10 bis 14).
Das Mittelschiff ragt im Osten um 4 und 4,5 Meter über die Seitenschiffe hinaus
. Fünf schmucklose Arkaden verbinden die Seitenschiffe mit dem Hauptschilf
. Die beiden Apsiden öff nen sich ohne Vorlagen und in voller Höhe zum
Langhaus. Von hoch oben fällt durch regelmäßig gereihte Rundbogenfenster
mit schrägen Laibungen ein gleichmäßiges Licht in die Kirche. Im Scheitel der
Ostapsis saß ein großes Rundbogenfenster. Im Mittelschiff und in den Seitenschiffen
sind wohl flache Bretterdecken zu ergänzen. Die Decke über dem
Mittelschiff lag etwas tiefer als die noch erhaltene spätgotische Decke unmittelbar
über dem ottonischen Mäanderfries; in dieser Höhe sind außen noch alte
Balkenlöcher zu sehen. Die Decken der Seitenschiffe und ihre Balken zeichnen
sich 40 cm über den Arkaden noch deutlich ab.

Dem Raum fehlt jedes architektonische Detai], die Großformen und die
glatten Mauerflächen beherrschen das Bild. Sogar der Fußboden, ein einfacher
weißer Kalkestrich, läuft glatt, nur nach Osten hin leicht ansteigend durch. So
treten nun die beiden Apsiden mit ihren hohen Bogen herrschend heraus, ihnen
untergeordnet sind die Arkadenbogen, die schlichten Fenster in den Apsiden,
die kleineren Obergadenfenster und die Fenster in den Seitenschiffen schließen
den Ablauf der Formen. Spuren von Chorschranken, die man für den Bau
doch fordern muß, wurden nicht beobachtet; hier hat wohl der Einbau der
Krypta den Bestand vernichtet.

Malerei scheint im Innenraum nur ganz sparsam angewandt worden zu sein.
Bei der Freilegung des originalen Putzes erschien etwas unterhalb der heutigen
Decke ein einfacher Mäanderfries in den Farben Gelb und Rot, wozu vielleicht
noch Schwarz für die Schattenflächen des Hintergrundes zu ergänzen wäre. Um
die Fenster legt sich ein gelbes und rotes Band. Ob auch die Arkaden farbig
gerahmt, ob die Apsiden etwa reicher ausgemalt waren; bleibt ungewiß.
Geringe Farbreste deuten auf eine stärkere Bemalung in der Ostapsis. Die
glatten Wandflächen selbst waren nur leicht nach Gelb hin gebrochen. Die
Rolle, welche man der farbigen Dekoration zuwies, ist eindeutig: sie vermittelt
an dem harten Zusammenstoß von Decke und Wand, von Wand und Öffnungen
, ist also dem Architektonischen klar untergeordnet, eher sogar Teil der
Architektur selbst.

Das ursprüngliche Bild des Außenbaues ist heute sehr stark verändert- Der
Abbruch der Seitenschiffe hat Aufbau und Abstufung der Baukörper zerstört;
daß an die Stelle der Westapsis ein Turm trat, nahm der Kirche die Ausgewogenheit
der Teile und machte sie zu einem Richtungsbau, auch die steilen
gotischen Dächer tragen zu diesem Eindruck bei. Da jedoch die Ansätze der
Seitenschiff mauern und ihrer Giebel noch deutlich zu sehen sind, auch die Höhe
der Westapsis von innen her gegeben ist, läßt sich der Außenbau mit großer

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