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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1962/0054
den Dank einbeziehen möchte ich nicht minder die Hilfe, die mir von den
Beamten des Freibnrger Stadtarchives, besonders von Herrn Archivrat
Dr. Laubenberger, widerfuhr. Auch Herr Oberstaatsarchivrat Dr. Wellmer,
Freiburg, bemühte sich sehr um meine Anliegen, indem er im Badischen
Generallandesarchiv Karlsruhe nach einer langen Liste alle in Betracht kommenden
Kirchenbauakten, Rechnungen oder Protokolle durchsah. Daß zu den
ungesicherten, zugeschriebenen Werken Sellingers auch dort keine Belege zu
finden waren5, soll meinen Dank an Herrn Dr. Wellmer nicht schmälern.

Lebens- und Familiengeschichte

In Merdingen stand die Wiege unseres Bildhauers. Pfarrer Franz Leopold
Mayer schrieb in das älteste Taufbuch der Pfarrei ein0: „Anno 1714 die
30 Augusti — Joannes7 - - parentes erant Mathias seelinger, et Anna Würthin.
patrini erant Plans Jörg landMann, Anna Maria Escherin". Diesem Eintrag
dürfen wir Zuverlässigkeit zuerkennen; denn am „2. Jener" jenes Jahres war
der eifrige Priester darangegangen, die Merdinger Standesbücher neu anzulegen
. 1713 hatte Pfarrer Mayer „den 20. 7bris in der eil wegen der frantzosen,
welche am mitwuch bis 16000 hir durchgeritten, freyburg zu belägern"8, nach
Breisach fliehen müssen. Verwüstetes Pfarrhaus und Verlust seiner Habe
(darunter „viil buecher") hinderten ihn nach der Heimkehr am „fest B:M:
Conceptio" nicht, mit ungebrochenem Mute die Arbeit wiederaufzunehmen.
Er rettete mit seinem „Tauffbuch welches . .. (1714) .. . auf folgende Weis aus
dem alten, so wegen des Kriegsübell verderbt und theils verloren worden,
renoviert und abgeschriben worden" noch so viele Standesunterlagen, daß es
mir für Johann Baptist Sellinger möglich war, die Familienverhältnisse und
verwandtschaftlichen Verflechtungen festzustellen, die auch für das Werk des
Künstlers von Bedeutung waren. Archivalien des Bürgermeisteramtes Merdingen
bestätigten oder ergänzten die teilweise lückenhaften Angaben der
Kirchenbücher.

Vermutlich wanderte nach dem Dreißigjährigen Krieg als erster Namensträger
der Urgroßvater des Bildhauers, ein Bartholomäus Seelinger, nach
Merdingen ein. Alle Linien der Merdinger Seiingerfamilien gehen auf diesen
zurück. Sein Sterbeeintrag vom 5. Dezember 16799 gibt weder über Lebensalter
noch über Herkunft Aufschluß. Ich neige dazu, die ursprüngliche Heimat
in Österreich oder im Alpengebiet anzunehmen10. Bartholomäus Seelinger begründete
mit seiner Frau Ursula Meyerin11 ein blühendes Geschlecht. Der am
11. Januar 1653 geborene Mathias Seelinger, Großvater des Bildhauers, verheiratete
sich mit der Vogtstochter Catharina Schmidin12. Einträge in einer
Rechnung des Jahres 171313 und im Merdinger Ehebuch - - 12. Februar 171414 -

5 Mitteilung d. Bad. Generallandesarchives, Außenstelle Freiburg (16. Februar 1961).
C Pfarrarchiv Merdingen, Taufbuch 1649—1758, o. S.

7 Vor 1733 keine Unterscheidung zwischen Joannes Baptista, Joannes Evangelista, Joannes Nepomucenus.

8 Pfarrarchiv Merdingen, „Aufzeichnungs Rodell pro 1713".

9 Pfarrarchiv Merdingen, Totenbuch 1679—1758, o. S.

10 Allg. Lex. d. bild. Künstler, Thieme-Becker, 50. Bd., 1936, S. 480: Maler Johann Rupert Sellinger, Salzburg
, 1755; Schweiz. Künstlerlex., Bd. 3, S. 122: Goldschmied Christoffel Sellinger, Freiburg/Üchtland, 1598.

11 Gestorben 18. März 1683 (Pfarrarchiv Merdingen, Totenbuch 1679—1758, o. S.).

12 Pfarrarchiv Merdingen, Ehebuch 1680—1758 sehr lückenhaft. Kein Eintrag.

13 Gemeindearchiv Merdingen, IV, 3 — Fasz. 93.
1* Pfarrarchiv Merdingen, Ehebuch 1680—1758, o. S.

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